Tarot fühlt sich oft wie ein Labyrinth an, in dem du dich verirrst. Der Grund ist einfach: Ohne den roten Faden bleibt jede Karte ein Rätsel. Ich zeige dir heute drei Fäden, die dich aus diesem Labyrinth führen, so wie der Faden der Ariadne den Helden Theseus aus dem Labyrinth des Minotaurus geführt hat.

Tarot verstehen in 3 Schritten – die Struktur einfach erklärt

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Transkript der Episode

Vielleicht denkst du, dass du dir bei Tarot alle Bedeutungen merken musst, aber das ist nicht richtig. Tarot hat eine Ordnung, und genau das macht es so stark und auch so einfach. Wenn du diese Grundstruktur einmal verstanden hast, fällt dir jede einzelne Karte viel leichter – so, als würdest du plötzlich den Stadtplan in der Hand halten, statt blind durch die Straßen in einer unbekannten Stadt zu stolpern.

1. Unterscheidung Grosse Arkana – Kleine Arkana

    Der erste Faden, der dich aus dem Labyrinth führt, ist die Aufteilung in die Grosse und die Kleine Arkana

    Das Deck besteht aus zwei grossen Teilen. Die Grosse Arkana und die Kleine Arkana. Die Grosse Arkana umfasst die grossen Kapitel deines Lebens – Wendepunkte, Lektionen, Schlüsselmomente. Diese Karten stehen für tiefgreifende Themen, die dein Leben prägen. Dazu gehören Karten wie z.B. der Narr, die Hohepriesterin oder auch der Tod und der Teufel.

    Die Kleine Arkana ist anders. Diese Karten zeigen Alltagsszenen, die wir alle kennen und auch schon erlebt haben. Sie erzählen dir, was gerade los ist – ob dich Ängste und Sorgen selbst in der Nacht plagen wie bei der 10 der Schwerter oder ob du gerade einige Bälle jonglieren musst und versuchst, sie ins Gleichgewicht zu bringen wie bei der Zwei der Münzen. Zusammengenommen ergibt das ein Bild: Die Grosse Arkana zeigt dir, wo du gerade in deiner Lebensreise stehst und die Kleine Arkana zeigt, wie es sich konkret anfühlt oder was gerade bei dir los ist.

    2. Die vier Elemente

    Der zweite Faden, der dich aus dem Labyrinth führt, sind die vier Elemente. Sie sind der Faden, der dir sofort Orientierung gibt. Jede der vier Farben/Reihen steht für eine bestimmte Energie und einen bestimmten Lebensbereich.

    Die Schwerter stehen für das Element Luft. Luft ist Denken, Sprache, Analyse. Sie zeigen, was im Kopf los ist – manchmal Klarheit, manchmal Zerdenken.

    Die Stäbe stehen für Feuer. Feuer ist Energie, Kreativität, Leidenschaft. Sie erinnern dich daran, ins Handeln zu kommen und deine Ideen mit Mut umzusetzen.

    Die Kelche stehen für das Element Wasser. Wasser ist Gefühl, Intuition, Verbindung. Wann immer viele Kelche auftauchen, geht es um Herzthemen – um Beziehungen, ums Fühlen, ums Fliessen, um Spiritualität.

    Die Münzen stehen für Erde. Erde ist greifbar, sie zeigt sich in Beruf, Geld, Gesundheit, Körper. Münzen verankern dich im Alltag, im Materiellen.

    Wenn du eine Legung machst, schau zuerst: Welche Elemente dominieren? Vielleicht liegt alles voller Schwerter, dann ist klar – dein Kopf hat das Steuer übernommen. Oder es tauchen nur Kelche auf, und du bist mitten in einer emotionalen Welle. Das macht Tarot so logisch, so klar – du erkennst sofort, welche Energie gerade die Oberhand hat.

    Und falls du jetzt denkst: Okay, klingt logisch, aber wie bringe ich da mein Gefühl mit rein? Genau dafür habe ich einen kleinen Minikurs «Tarot intuitiv» erstellt. Es zeigt dir die ersten Schritte, wie du vom reinen Kopfdenken ins intuitive Deuten kommst.

    3. Numerologie

    Das eigentliche Geheimnis von Tarot liegt nicht darin, 78 Bedeutungen auswendig zu lernen. Der wahre Schlüssel steckt im System dahinter. Die Elemente hast du schon kennengelernt und nun kommt die Numerologie ins Spiel – die Sprache der Zahlen, der dritte Faden.

    Jede Zahl im Tarot entspricht einer Station in einer, in deiner Entwicklungsgeschichte. Wenn du diese Abfolge einmal verstanden hast, dann öffnet sich ein ganz neuer Blick auf die Karten.

    Die Eins ist immer der Anfang. Das Ass steht für Potenzial, für etwas, das gerade geboren wird. Es ist wie ein Funke, eine Möglichkeit, die in dein Leben tritt.

    Die Zwei bringt Spannung nach dem Start. Zwei Kräfte begegnen sich – manchmal im Gleichgewicht, manchmal im Konflikt. Es geht um Entscheidungen, um das Hin- und Herpendeln.

    Die Drei steht für Wachstum. Hier wird aus einem Anfang etwas Lebendiges. Projekte nehmen Gestalt an, Beziehungen vertiefen sich, Kreativität sprudelt.

    Die Vier bringt Ordnung. Stabilität, Sicherheit, Struktur. Aber, zu viel Struktur kann kippen. Dann wird die Vier starr, festgefahren, langweilig.

    Die Fünf bringt Bewegung ins Spiel. Sie reisst dich aus der bequemen Sicherheit heraus und stellt dich vor Herausforderungen. Krise, Konflikt, Veränderung. Die Fünf ist unbequem, aber sie bringt Wachstum.

    Die Sechs steht für Harmonie und Ausgleich nach dem Sturm. Hier findest du Unterstützung, Balance und oft auch ein Stück Heilung. Die Dinge kommen wieder ins Gleichgewicht, Beziehungen stabilisieren sich, neue Perspektiven öffnen sich.

    Die Sieben führt dich in die Tiefe. Sie ist eine Zahl der Prüfung, der Suche, manchmal auch der Zweifel und der Täuschung. Hier geht es darum, dranzubleiben, zu hinterfragen, dich selbst zu prüfen und zu erkennen, was wirklich Bestand hat.

    Die Acht steht für Kraft, Handlung und Struktur. Sie bringt Bewegung und Dynamik zurück, zeigt Durchhaltevermögen und den Willen, Dinge zu meistern. Gleichzeitig erinnert sie daran, dass wahre Stärke oft in innerer Klarheit liegt, nicht nur im äusseren Tun.

    Die Neun ist die Reifephase. Hier erntest du die Früchte deiner Anstrengungen, blickst zurück auf den Weg und erkennst, was du erreicht hast. Neuner zeigen Fülle, Abschluss und manchmal auch Einsamkeit, wenn man die letzten Schritte allein gehen muss.

    Die Zehn bringt den Zyklus zum Ende und zum Neuanfang. Sie zeigt Vollendung, das Maximum, die volle Entfaltung. In den Zehnen steckt Erfüllung, aber auch die Andeutung, dass der Kreis sich schliesst und eine neue Eins bereitsteht.

    Jede Zahl hat Licht und Schatten. Jede Zahl sagt dir, wo du in einem Prozess gerade stehst.

    Vier der Kelche

    Nehmen wir ein konkretes Beispiel: die Vier der Kelche. Oberflächlich siehst du da jemanden, der unter einem Baum sitzt und drei Kelche anschaut, während ihm ein vierter gereicht wird. Wenn du nur das Bild betrachtest, wirkt es vage. Aber wenn du die Zahl mitdenkst, wird es klarer. Die Vier sagt: Hier ist Stabilität, ein Zustand, der sich eingependelt hat. Doch die Schattenseite ist Langeweile, Stagnation, vielleicht sogar das Gefühl, Chancen zu verpassen.

    Und jetzt kommt der eigentliche Aha-Moment: Jede Zahl ist Teil einer Reihe. Nach der Vier kommt die Fünf und die steht im Tarot für Umbruch, Krise, Bewegung. Wenn du also die Vier der Kelche ziehst, weisst du: Sie ist die Ruhe vor dem Sturm. Du siehst nicht nur, was gerade ist, sondern auch, was bevorsteht.

    So wird Tarot lebendig. Es ist kein starres Bedeutungslexikon, sondern ein intelligentes System, das dir zeigt, wie Entwicklungen verlaufen. Und je mehr du dich auf diese Zahlenlogik und die Elemente einlässt, desto klarer, tiefer und intuitiver werden deine Legungen.

    4. Zusammenfassung

    Lass uns einmal die wichtigsten Punkte zusammenfassen. Denn Tarot wirkt am Anfang überwältigend. Doch wenn du die Struktur dahinter kennst, fügt sich plötzlich alles wie ein Puzzle zusammen.

    Erstens: Du hast die beiden Ebenen kennengelernt – die Grosse Arkana und die Kleine Arkana. Die Grosse Arkana zeigt die grossen Kapitel deines Lebens, die Lektionen, die dich prägen. Die Kleine Arkana sind deine Alltagsszenen, die Zwischentöne, das, was dir jeden Tag begegnet. Gemeinsam malen sie ein Gesamtbild: das Grosse und das Kleine, das Weite und das Konkrete.

    Zweitens: Die vier Elemente sind dein innerer Kompass. Kelche = Gefühle, Stäbe = Energie, Münzen = Materielles, Schwerter = Gedanken. Schon ein kurzer Blick auf die Legung verrät dir: Wo liegt die Betonung? Wo ist vielleicht ein Ungleichgewicht? Allein das gibt dir sofort Orientierung und macht jede Deutung klarer.

    Drittens: Die Zahlen sind wie eine Landkarte für jede Karte in den Kleinen Arkana. Sie erzählen von Anfang, Spannung, Wachstum, Stabilität, Umbruch und so weiter. Schritt für Schritt führen sie durch die menschliche Erfahrung. Wenn du diese Abfolge im Kopf hast, brauchst du keine starren Bedeutungen mehr. Du kannst jede Karte in den Fluss der Entwicklung einordnen und das macht dich frei und sicher zugleich.

    All diese Bausteine zusammen ergeben ein System, das logisch ist und trotzdem voller Magie. Es ist, als würdest du einen geheimen Code knacken, denn plötzlich erkennst du Muster, die vorher unsichtbar waren.

    Aber – und das ist wichtig – wir haben heute nur die Basis gelegt. Die nächste Ebene öffnet sich, wenn du auf die Bilder selbst schaust. Denn jedes Symbol, jede Geste, jedes Detail auf den Karten trägt eine Botschaft. Ich wünsche dir spannende Erkenntnisse..

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    Ivana