Tarot und Intuition – das ist ein wenig wie die Frage, was eher da war, Henne oder Ei? Stärkt Tarot deine Intuition oder brauchst du Intuition, um mit Tarot arbeiten zu können?

Und was ist Intuition eigentlich?

Ich glaube, ich fange einmal mit der Frage an…

Was ist Intuition?

Für mich ist Intuition zum einen das berühmte Bauchgefühl, das sich mal leise, mal laut zu Wort meldet, wenn du gerade dabei bist, etwas zu tun, das nicht gerade im Einklang mit dir und deinem höchsten Wohl ist.

Diese innere Stimme von der „Bleib bloß in deiner Komfortzone-Stimme“ zu unterscheiden ist eine echte Kunst.

Beide haben diesen dringenden warnenden Unterton und wollen, dass du etwas nicht tust.

Doch wenn du genauer in dich hineinspürst, wirst du den Unterschied mit ein wenig Übung erkennen. Ist es Angst oder ist es Liebe?

Dann sind da noch diese Impulse, die das Hirn freundlich umgehen. Das Gefühl, etwas einfach machen zu müssen. Hier kann alles mögliche der Auslöser sein, ein Bild, ein Lied, ein Satz… und da ist der Drang, diesem Impuls zu folgen, egal, was da kommen wolle und egal, was das Hirn dazu sagt. Diese Gedankenblitze sind Grüsse von deinem höheren Selbst, dem Universum, dem Göttlichen und schubsen dich in die richtige Richtung.

Zum anderen ist Intuition auch erfahrungsbezogen. Dein Hirn kann blitzschnell eine Situation erfassen und sie mit deinen Erfahrungen abgleichen, um dich zu warnen und zu schützen.

Wie hängen Tarot und Intuition zusammen?

Tarot arbeitet mit archetypischen Bildern und Symbolen, mit Farben und Situationen, die wir alle kennen.

Gerade die Symbole sind mit gewissen Bedeutungen im kollektiven Unterbewusstsein verankert. So steht der Löwe für Stärke, die Krone für Macht, ein Vorhang für das Verborgene, eine Laterne für Licht und Erkenntnis etc.

Die Bilder lösen gewisse Gefühle aus und je nachdem, in welcher Stimmung oder in welcher Situation du dich befindest, nimmst du diese Bilder unterschiedlich wahr. Sie spiegeln dich und deine aktuelle Lage wider.

Je nachdem, was gerade bei dir passiert, fallen dir Details auf oder du erkennst dich in einer Person auf der Karte wider.

Drei Varianten der 6 der Pentakel

Mal bist du z.B. bei den Sechs der Pentakel der/die Gebende, mal der/die Empfangende. Mal kommt dir auf dieser Karte der Gebende arrogant und gönnerhaft vor, mal großzügig. Mal fällt dir die Waage in seiner Hand auf, mal nicht.

Wenn du dir die Zeit und Ruhe nimmst, in die Karten einzutauchen, ihre Energie wahrzunehmen, wirst du sie auf unterschiedlichen Ebenen erfassen – das Bild, die Kernaussage, was es mit dir macht, was es in dir auslöst.

Du musst nicht wissen, dass die Pentakel für das Element Erde und damit unter anderem für Beruf, Wohlstand, Geld, das Materielle allgemein stehen. Es ist in dem Moment irrelevant, dass sie generell eine weibliche und damit empfangende, nährende Energie haben. Du nimmst die Karte auf deine eigene Weise, eben intuitiv wahr.

Tarot ist für mich die Brücke zur Seele und zeigt, was gerade auf der unterbewussten Ebene los ist. Du kannst es annehmen und damit weitergehen oder ignorieren, genau wie es mit den spontanen Impulsen oder der inneren Stimme ist.

Wenn du dich den Karten auf einer intuitiven Ebene näherst, dann entsteht eine persönliche Beziehung zu den Karten. Natürlich kannst du auch nachlesen, welche Bedeutung die Karte hat, aber das ist nicht deine Sichtweise. Die Interpretation von anderen kann dich dabei unterstützen, neue Sichtweisen kennenzulernen und neue Aspekte zu beleuchten, aber meiner Meinung nach ist deine persönliche Sichtweise mindestens genauso wichtig und richtig.

Tarot intuitiv

Wie kannst du deine Intuition mit Tarot stärken?

Um deine innere Stimme zu hören brauchst du vor allem eines – Ruhe und auch ein wenig Zeit. Es können auch nur ein paar Minuten sein, aber achte darauf, dass du ungestört bist.

Nimm drei, vier tiefe Atemzüge, verwurzele dich mit der Erde und verbinde dich mit den Universum.

Wenn du magst, zünde eine Kerze an und nimm deinen Lieblingsstein in die Hand. Reinige dich mit Selenit und / oder Salbei.

Tarot - Hohepriesterin und Selenitkugel

Konzentriere dich auf den jetzigen Moment. Nur der ist wichtig, nicht der Einkaufszettel, nicht das nächste Meeting, nicht die Wäsche. Bringe deine Gedanken zur Ruhe ins Hier und Jetzt.

Ziehe eine Karte. Du kannst einfach eine spontan aus dem Deck ziehen oder du gehst systematisch der Reihe nach vor. Beide Vorgehensweisen sind ok und das Wichtigste ist, dass es für dich stimmig ist.

Betrachte die Karte ohne Wertung und ohne dass du anfängst, all das hervorzukramen, was du schon über die Karte weist. Schaue sie an, als ob du sie das erste Mal siehst.

Was fällt dir als Erstes auf? Was springt dir geradezu ins Auge? Welche Energie hat die Karte? Wer bist du in der Karte? Ganz spontan, ohne nachzudenken – welche Botschaft hat die Karte für dich? Was will sie dir sagen?

Schreibe alles auf. Du kannst dazu mein Worksheet zur Tageskarte nutzen oder dir ein spezielles Buch zulegen. Fang mit dem Narren an und reserviere eine Seite pro Karte. So kannst du deine Aufzeichnungen immer ergänzen und hast genug Platz.

Beobachte, wie sich die Energie oder Aussage der Karte im Tagesverlauf zeigt und reflektiere am Abend noch einmal zu der Karte.

Auf diese Weise lernst du die Karten auf eine intuitive Weise kennen und  wirst empfänglicher für leise Signale aus dem Unterbewusstsein.

Denke daran, alles beginnt in dir.

Hinweis:

Die Karten stammen aus folgenden Decks (Werbung, Links gehen zu Amazon):

  • Tarot Vintage © Lo Scarabeo srl, via Cigna 110, 10155 Torino, Italy. All rights reserved, used by permission.
  • Tarot of the Abyss used with permission of U.S. Games Systems, Inc., Stamford, CT 06902. c. by U.S. Games Systems, Inc., All rights reserved.
  • The Light Seer´s Tarot by Chris-Anne, © Hay House Inc., All rights reserved

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Ivana