Bevor ich starte und dir erzähle, wie ich mich auf ein Reading vorbereite, möchte ich mit einem wertvollen Tipp beginnen. Leider weiß ich nicht mehr, bei welcher meiner Lehrerinnen ich ihn aufgeschnappt habe, aber ich halte mich daran: Egal, wie viel deine Kund*innen für ein Reading bezahlt haben oder ob es „nur“ für dich selbst ist – behandele deine Kund*innen und dich selbst so, als ob du dafür 1000 CHF/€/$ bekommen hättest.
Ich will mich nicht an der Summe aufhängen, aber ich wünsche mir, dass du auch dich selbst, wenn du für dich selbst die Karten legst, dir die Zeit und den Raum nimmst und dich wertschätzt.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich bei mir selbst hin und wieder schludere und ich packe mich hier an meiner eigenen Nase. Mache bitte nicht den gleichen Fehler und behandele dich bei einer Legung so, wie du auch eine*n VIP-Kund*in behandeln würdest.
Diese Episode kannst du dir anhören oder lesen.
1. Ordnung im Außen
Bevor ich mit einem Reading starte, räume ich zunächst einmal auf. Ich entferne alles, was mich ablenken könnte und was nicht zum Reading gehört. Es ist zum einen ein Zeichen der Wertschätzung und zum anderen möchte ich mich auf die Karten fokussieren. Das geht einfacher, wenn nicht Zettel, Rechnungen oder auch das Handy herumliegen.
Wenn es nötig ist, dann schließe ich nach der „normalen“ Reinigung auch eine kleine energetische Reiniung an.
Je nach Lust und Impuls zünde ich eine kleine Kerze an und wenn ich weiß, was das Thema ist, nehme ich manchmal auch noch einen Kristall oder Stein dazu, um die Energie zu verstärken. Bei Beziehungsfragen kann das ein Rosenquarz sein und bei Geldfragen ein Aventurin. Ein Bergkristall geht immer.
2. Erden
Als nächstes reinige ich meine Aura und erde mich. Zum Reinigen nehme ich gern ein ätherisches Öl, aber du kannst auch räuchern.
Wenn ich ein Öl verwende, dann gebe ich 2-3 Tropfen in meine Hand, verreibe es und atme das Öl ein. Dann streiche ich mit den Händen über meinen Körper und die Chakren. Ähnlich mache ich es, wenn ich räuchere. Du kannst auch das Räuchergefäß auf den Boden stellen und dich darüberstellen, so dass der Rauch dich einhüllt.
Für beide Vorgehen eignen sich Weihrauch, Palo Santo, Copaiba (Copal) oder Salbei.
Ich erde mich, indem ich mich barfuss auf den Boden stelle und mir vorstelle, wie Wurzeln aus meinen Fusssohlen bis zum Mittelpunkt der Erde wachsen. Die Energie aus dem glühenden Herz wandert durch die Wurzeln in meinen Körper, ohne sie zu verbrennen und erfüllt mich.
Danach verbinde ich mich mit dem Universum und stelle mir vor, wie silbernes Licht aus dem Universum durch das Scheitelchakra in meinen Körper fließt und ihn erfüllt.
Ich atme mehrere Male tief ein und aus und zentriere mich. So komme ich innerlich und äußerlich zur Ruhe.
3. Karten auswählen
Wenn ich weiß, um was es geht, wähle ich das Deck nach dem Thema aus.
Wenn nicht, dann nehme ich meist das klassische Rider-Waite-Smith*, entweder in der normalen oder in der Vintage-Variante*. Eine Alternative ist das Radiant Rider Waite*, das in seiner Darstellung viel klarer als der Klassiker ist.
Wenn es um berufliche Dinge geht, nehme ich oft das Modern Witch Tarot*, bei Herzensdingen das Crystal Vision Tarot * und bei Schattenarbeit das Dark Wood Tarot*.
Manchmal nehme ich auch noch ein Orakeldeck dazu, um das Reading abzurunden oder für einen zusätzlichen Impuls am Ende. Das ist häufig eines meiner Göttinnen-Decks* oder das Engel und Ahnen-Deck von Kyle Gray*.
4. Mit den Karten verbinden
Ich nehme die Karten zwischen meine Hände und führe sie an mein Herzchakra.
Ich stelle mir vor, wie die Energie des Universums und Mutter Erde sie durchströmt.
Ich bitte darum, mich der Weisheit des Universums zu öffnen. Ich atme wieder einige Male tief ein und aus und stelle mir vor, wie strahlendes Licht die Karten umfließt.
5. Auf die Kundin / den Kunden einstimmen
Wenn ich die Person, für die ich das Reading mache, kenne, dann stelle ich sie mir bildlich vor.
Wenn ich sie nicht kenne, dann spreche ich ihren Namen laut aus und visualisiere, wie wir durch das energetische Netz miteinander verbunden sind. Alles ist Energie daher funktioniert es auch. Da ich für das Reading das Einverständnis der Person habe, ist es kein Problem, mich vorübergehend in ihr Feld einzuklinken. Das ist auch der Grund, warum ich bei meinen Readings nichts über dritte Personen sage – sie haben mir ihr Einverständnis eben nicht gegeben.
Ich bitte meine geistigen Führer / das Universum darum, die Botschaft zum höchsten Wohl der Person zu empfangen.
Ich trete dabei in den Hintergrund und öffne mich für das , was kommt. Die Botschaft und meine Deutung soll der Person die Impulse geben, die sie braucht. Das kann auch mal etwas deutlicher oder unerfreulich sein, wie es eben mit der Wahrheit manchmal ist. Mit einer weichgespülten Aussage tue ich keinem einen Gefallen.
6. Auf die Frage einstimmen
Als nächstes wende ich mich der Frage zu. Wenn es ein Live-Reading via Zoom ist, bespreche ich die Frage mit meine*r Kund*in und wir justieren gegebenenfalls noch etwas nach. Die Frage sollte offen und lösungsorientiert formuliert sein. Sie sollte die Person selbst betreffen und nicht Dritte.
Für ein individuelles Legesystem breche ich die Frage in konkrete Unterfragen herunter, damit das Thema besser greifbar wird.
Wenn es ein kurzes Reading ist, dann nehme ich gern diese drei Fragen:
- Was soll ich tun?
- Was soll ich lassen?
- Mit was soll ich weitermachen?
Wenn ich z.B. ein Jahreskreisreading mache, dann gibt es keine Frage in dem Sinn. Dann fokussiere ich mich darauf, was die Person für diese Zeit wissen sollte.
Die Fragen ergeben sich dann aus dem Legesystem, das ich mir vorab überlegt habe. Bei der Frühlingstagundnachtgleiche sind es Fragen wie z.B.
- Was möchte wachsen?
- Was kann ich tun, damit es wächst?
- Welche Schale / Mauer muss ich dafür durchbrechen?
- Was darf gehen?
- Was ist mein nächster Schritt?
- Was will mir das Universum noch sagen?
Diese Fragen sind dann für alle, für die ich diese Legung mache, gleich.
Manchmal verwende ich auch die Klassiker wie das keltische oder das kleine Kreuz. Da stehen die Positionen und die Fragen schon fest.
7. Mischen und ziehen
Bevor ich mische, lege ich für mich fest, ob ich nur aufrechte Karten lese oder auch umgekehrte und wie ich die Karten ziehe.
Hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten wie z.B. das Auffächern und ziehen oder Stapel bilden oder von oben bzw. von unten ziehen. In der Regel sehe ich die Hofkarten als Persönlichkeitsanteile und nicht als dritte Personen. Auch hier treffe ich vor dem Mischen die Entscheidung.
Das alles bestimmt die Intention beim Mischen und die Energie. Es sorgt für Klarheit und ich fange nicht im Reading selbst an, mir zu überlegen, was ich mit bestimmten Karten mache.
Ergänzende Infos:
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Copyright Karten:
- Tarot von A.E. Waite; Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania Verlags, © Königsfurt-Urania Verlag, www.koenigsfurt-urania.com
- Tarot Vintage © Lo Scarabeo srl, via Cigna 110, 10155 Torino, Italy. All rights reserved, used by permission.
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