In den meisten von uns steckt ein kleiner bis ziemlich grosser Perfektionist. Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber wenn ich mit etwas Neuem anfange, dann will ich es in kürzester Zeit perfekt können. Wenn es mir zu lange dauert, dann verliere ich schnell die Lust. Das wäre mir mit Tarot, neben ein paar anderen Fehlern, fast zum Verhängnis geworden, denn ich habe mich so perfekt sabotiert. Durch die Karten habe ich mehr Geduld mit mir selbst gelernt, auch in anderen Lebensbereichen.
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Transkript der Episode
Höre auf, jede Karte gleich nachzuschlagen
Heute möchte ich mit dir darüber sprechen, wie dein Bestreben, alles beim Tarot richtig zu machen, dich massiv ausbremsen kann. Klingt vielleicht ein bisschen komisch, denn am Anfang wollen wir alles richtig machen, wollen die Karten richtig deuten, gerade auch, wenn wir vielleicht für jemand anders die Karten legen. Wir wollen uns nicht blamieren, wir wollen die Person nicht enttäuschen, wir wollen alles perfekt machen. Aber genau das ist der Fehler. Ich werde dir heute auch erklären, warum und was du machen kannst.
Und eins vorweg: Ich habe diesen Fehler genauso gemacht. Gerade am Anfang, wenn du dir die Karten legst, oder eben wie gesagt, auch für andere, aber am Anfang legen wir ja in der Regel für uns. Dann legen wir die Karten oder ziehen eine Tageskarte, vielleicht zwei, drei am Tag, schauen sie an und nichts passiert. Dann fängt es an, im Kopf zu rattern:“ Gott, was hat die Karte bedeutet? Was habe ich drüber gelernt? Was habe ich drüber gelesen?“
Du vernachlässigst völlig diesen ersten Impuls, wenn du das Bild siehst. Am besten fängst du dann auch an, in Büchern zu blättern, zu googeln, was die Karte bedeutet, weil du dir nicht selber vertraust. Oder du fragst am am besten auch noch die KI. Das sind alles super Möglichkeiten, dir Impulse zu holen und dich inspirieren zu lassen. Aber das ist erst der nächste oder übernächste Schritt. Wichtig ist, dass du bei dir bleibst, dass du dich nicht von dir selbst entfernst, dass du nicht selber deine Autorität aufgibst und dich nur auf die Autorität von aussen verlässt. Also was sagt XY? Was sage vielleicht auch ich? Was sagt Google? Was sagt die KI?
Vertraue wirklich erst mal auf deinen Impuls und orientiere dich als Erstes wirklich daran, was du siehst, welche Ideen du hast, welche Gefühle du hast. Wenn du anfängst, hin und her zu switchen, nach dem Motto: „Okay, ich meine, die Karte bedeutet das und das, aber ich habe gehört, ich habe gelesen, in den Büchern steht was ganz anderes., das führt zu absoluter Unsicherheit.
Wozu führt Unsicherheit? Dass du den Spass verlierst, dass du glaubst, du kannst das nicht, du lernst das nicht, du bist zu doof oder zu wenig intuitiv für Tarot.
Das wäre echt so schade, wenn du einfach nur aufgrund deines Perfektionismus die Karten wieder weglegst.
Die Frage, die du dir stellen solltest
Ich möchte dir einfach mal eine Frage stellen: Was wäre, wenn jede Kartendeutung richtig wäre? Was wäre, wenn es kein Falsch und kein Richtig gäbe? Was würde diese Frage für dich ändern?
Lass das mal ein bisschen sacken.
Die Voraussetzungen für eine gute Legung
Eine gute Legung besteht meiner Meinung nach aus ganz unterschiedlichen Bestandteilen. Zum einen natürlich ein gewisses Wissen. Es schadet nicht – alles andere wäre Blödsinn zu sagen – es schadet nicht zu wissen, was die Grundbedeutung, was die Essenzen der Karten sind, mit welchen Elementen zum Beispiel die Schwerte oder die Stäbe oder die Kelche in Verbindung gebracht werden. Also so eine gewisse Struktur, ein gewisses Wissen macht absolut Sinn, denn es gibt dir den Rahmen.
Es gibt auch deiner Intuition einen Rahmen, innerhalb dessen sie sich bewegen kann, innerhalb dessen sie sich erst mal sicher fühlt. Struktur und ein gewisses Wissen, also nicht dieser Information Overflow, den wir heute haben, sondern ein gewisses Basiswissen, ein gewisses strukturelles Wissen. Das ist ein gutes Fundament, auf dem du dich vorantasten kannst und der Intuition einen Raum öffnet innerhalb dessen sie sich bewegen kann.
Also eine Legung besteht zum einen aus Wissen, zum einen aus Intuition, aber auch aus deiner Erfahrung.
Du hast ganz andere Erfahrungen als ich gemacht. Wir haben ganz unterschiedliche Erfahrungswelten und natürlich prägt das unsere Deutung der Karten, unsere Legung.
Wir können uns nicht absolut frei davon machen, dass wir die Welt und natürlich auch die Karten durch unsere Brille, durch unsere Filter, durch unsere ganzen Erfahrungen, durch unseren Wahrnehmungsfilter zu sehen. Das geht nicht. Wir sind keine Roboter, wir sind keine Maschinen. Wir sind Menschen mit einer gewissen Historie. Wir wurden in bestimmten Kulturkreisen, in bestimmten Gesellschaften sozialisiert. All das prägt uns. Deshalb wird jede Legung anders sein. Wenn wir die gleichen Karten deuten, du und ich, wird jede Deutung anders sein. Ich sehe die Karten anders als du. Und das ist völlig okay, das ist völlig richtig.
Die Deutung wird geprägt, wie gesagt, durch das Wissen, durch die Intuition, durch deine Erfahrung, durch die Situation, in der wir uns gerade befinden, in der sich vielleicht auch unser Gegenüber gerade befindet und durch unsere persönliche Wahrnehmung. Das alles bildet die Basis für eine richtige Kartendeutung, nicht was im wie in den Büchern steht, denn Tarot ist kein Vokabeltest.
Was siehst du in den Karten?
Wenn du eine Karte ziehst, zum Beispiel den Stern, dann hör auf, die Bedeutungen runter zu rattern. Es ist eine lebendige Kommunikation zwischen dir und der Karte. Was kann es bedeuten?

Der Stern, zum Beispiel als Leitstern. Eine gewisse Ausgewogenheit, eine Verbindung zum Wasser. Wasser steht für Intuition, Hoffnung. Der Leitstern, der dir Orientierung gibt. Aber je nach Situation kann das auch eine gewisse Orientierungslosigkeit sein, eine gewisse Phase, in der du dich nicht entscheiden möchtest.
Es hängt immer vom Kontext ab. Wissen und Struktur, die sind wichtig, die sind nötig, aber mach dich nicht abhängig davon, was dir von aussen gesagt wird, sondern höre wirklich auf dich, was deine Intuition sagt, was dein erster spontaner Gedanke ist, vor allem wenn du mehrere Karten hast und die aufgedeckt hast. Was ist der erste Impuls von dem Gesamtbild? Was schiesst dir als Erstes in den Kopf? Was fällt dir als Erstes dazu ein?
Tarot deuten ist ein lebendiger Prozess
Es mag vielleicht beim Kochrezepten funktionieren, dass du immer wieder den gleichen Ablauf hast mit den gleichen Zutaten und du kriegst das gleiche Ergebnis.
Aber Tarot ist anders. Tarot ist lebendig. Wenn du immer nach Schema F vorgehst, dann hast du eine starre Legung, dann hast du eine gefühllose Legung. Dann koppelst du dich von dir selber, von deinen ganzen Erfahrungen, von deinem Wissen, von deinem inneren Wissen ab. Und das ist einfach Quatsch.
Also vergiss einfach mal wirklich deinen Perfektionismus, denn meiner Meinung nach gibt es keine absolut richtige Deutung von einer bestimmten Karte, von einer bestimmten Legung.
Es hängt damit zusammen, wer du bist, was du siehst, was du empfindest, aber auch, was du weisst.
Was du für eine „richtige“ Deutung brauchst
Um Karten oder Tarot „richtig“ zu deuten, brauchst du eine ganze Menge. Es braucht Übung. Übung macht den Meister, das ist leider auch beim Tarot so. Wenn du nur Bücher liest, wenn nur du Kurse konsumierst, dann wirst du ein gewisses Fundament an Wissen haben. Aber wenn du nicht übst, wenn du nicht legst, wenn du dich nicht selber mit den Karten auseinandersetzt, kannst du es, ehrlich gesagt, auch bleiben lassen. Du brauchst Übung, du brauchst Erfahrung mit den Karten, mit den unterschiedlichen Kartenkombinationen. Du musst aber auch den Mut aufbringen, mal „Fehler“ zu machen.
Es gibt keine richtige und keine falsche Deutung
Wir haben ja gerade besprochen, dass es keine richtigen und keine falschen Deutungen gibt. Du solltest auch den Mut haben, herum zu experimentieren, herumzuprobieren, reflektieren, einfach auch mal zu schauen: „Okay, so und so habe ich die Karten in der und der Situation gedeutet. Das habe ich daraufhin getan. Diese Entscheidung habe ich getroffen. Das ist dann dabei herausgekommen.“
Passt es mit deiner Erfahrung, dem Ergebnis zusammen? Macht das ein stimmiges Bild? Übung macht den Meister. Es ist völlig normal, wenn du dann sagst: „Okay, bei der oder der Legung habe ich es vielleicht ein bisschen anders gesehen, als es dann am Endeffekt rausgekommen ist, als das Ergebnis war.“ Aber du kannst nicht auf alles auch Einfluss nehmen. Sei freundlich mit dir.
Was du noch brauchst, ist wirklich Vertrauen in dich selber, in deine innere Stimme, in deine Intuition.
Komm vor der Legung in die Ruhe
Ich weiss, ich bin selbst ein Kopfmensch und es fiel mir früher schwerer als heute, auf meine Intuition zu hören oder mir selbst zu vertrauen, dass da schon auch die richtigen Impulse kommen. Mein Rat: Es ist gut, wenn du vor der Legung zur Ruhe kommst. Ich erde mich immer, bevor ich eine Legung mache.
Ich platziere die Füsse auf dem Boden ganz flach und ich spüre den Boden, ich spüre die Erde. Ich stelle mir vor, wie ich mich mit der Erde verbinde und wie ich mich dann auch nach oben mit dem Göttlichen, mit meinem höheren Selbst, mit dem Universum, was auch immer für dich auch passt, wie ich mich damit verbinde.
Ich komme runter, ich ich atme ruhiger und ich vertraue. Ich sage mir dann tatsächlich auch, dass ich darauf vertraue, dass ich verbunden bin, verbunden mit mir, verbunden mit dem höheren selbst und dass das Richtige kommt.
Diese lebendige Intuition, die kommt aus dir, die kommt aus deinem Wissen, aus deiner Erfahrung. Vertraue da wirklich darauf.
Und es gibt, wie gesagt, kein Richtig und kein Falsch.
Ich vergleiche der Tarot auch immer ganz gern mit einer Sprache. Auch Worte haben unterschiedliche Bedeutungen. Das ist genauso bei den Karten. Ein Beispiel – das Wort Karte. Das kann eine Tarotkarte sein, das kann eine Landkarte sein. Karte kann auch eine Geburtstagskarte oder Postkarte sein. Du siehst, ein Wort ganz, ganz unterschiedliche Bedeutungen. So ist es beim Tarot letztendlich auch.
Die Bedeutung kommt ach aus dem Kontext
Die Bedeutung bei Worten und auch bei den Karten erschliesst sich letztendlich auch immer aus dem Kontext.
Wenn du in einem Buch die Bedeutung liest, ist es völlig losgelöst vom Kontext, vom Zusammenhang, von deinem Gegenüber, von der Frage, von der Position der Karte.
Wie willst du dann beurteilen, ob wirklich das, was du in einem Buch gelesen hast oder was du gegoogelt hast oder was dir die KI erzählt hat, ob das was wirklich stimmt.
Also beim nächsten Mal, wenn du dir die Karten legst oder für jemand anders, atme erst mal tief durch, komm zur Ruhe, verabschiede dich von der Angst, Fehler zu machen, spüren dich hinein, deute die Karten erst mal auch selber. Also renne nicht gleich zum Bücherregal oder fange an, im Computer zu tippen, sondern schau erst mal: Was sagt dir die Karte? Was kommen dir für Ideen? Bücher, Kurse, alles ist super, um dir Impulse zu geben, um dir Anregung zu geben, dir ein gewisses Fundament an Wissen zu geben.
Aber der Punkt, der wirklich entscheidend ist, das bist du selber.
Auch wenn es dir schwer fällt, wenn du mit einer bestimmten Karte auch haderst, dann lass die vielleicht auch mal liegen. Komm immer wieder zu ihr zurück, betrachte sie immer wieder.
Deute wirklich die Karten erst mal selber, auch wenn es schwer fällt und schlage sie nicht sofort nach. Vertraue auf dein Wissen und letztendlich bist du mit deiner Erfahrung, mit deinen Gedanken, mit deinem Umfeld, mit deiner Persönlichkeit der Filter. Das ist auch gut so.
Du kannst nichts bei der Deutung falsch machen, aber bei den Umständen der Deutung
Es wird nie der Fall sein, dass unterschiedliche Tarot-Deuter einen und dieselbe Deutung von einer Legung haben werden. Du kannst eigentlich nichts wirklich falsch machen.
Du kannst im Grunde etwas falsch machen, wenn du nur zwischen Tür und Angel legst, wenn du die Karten legst, wenn du nicht gesund bist, wenn du die Karten legst, wenn du in einem emotionalen Chaos bist, weil dann kannst du auch tatsächlich keinen klaren Gedanken fassen oder wenn du zu viel Wein getrunken hast oder sonstige Mittel genommen hast, die sich auf deine Wahrnehmung ausüben können. Dann kann es tatsächlich passieren, dass die Legung nicht sauber wird.
Das gilt auch wenn deine Frage völlig schwammig ist. Ich sage nicht, dass diese Legungen beziehungsweise die Deutungen dann falsch sind, aber es wird immer besser, je klarer die Frage ist, je ruhiger du bist, je mehr du bei dir bist. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, du entspannt bist, du bei dir bist, du dich zentriert hast, dann gibt es keine richtige und keine falsche Deutung.
Übung ist der Schlüssel
Wenn du mehr üben möchtest, dann würde ich dich gerne in die Gilde, in meine Mitgliedschaft einladen. Dort treffen wir uns zweimal im Monat zum Austauschen, zum Üben und meine Mitglieder werden es dir gerne bestätigen, dass es ein Raum ist, wo wirklich jede Meinung akzeptiert wird. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Wir deuten alle, wir lernen miteinander, wir lernen voneinander, wir inspirieren uns, wir geben uns neue Impulse.
Ich lerne auch immer wieder was dazu, denn es kommen unterschiedliche Sichtweisen zusammen und das ist auch gut so. Die unterschiedlichen Meinungen befruchten sich gegenseitig. Die Gilde ist ein geschützter Raum, wo du lernen kannst, wo du üben kannst, wo du dich austauschen kannst.
Ich würde mich freuen, wenn ich dich dort bald begrüssen könnte.
Du kannst natürlich auch diese Basis, von der ich gerade gesprochen habe, dieses Basiswissen, in meinen Kursen erfahren.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig die Angst davor nehmen, Fehler zu machen, denn wie gesagt, wenn die Rahmenbedingungen gut sind, du entspannt bist, du ruhig bist, die Frage klar ist, dann kannst du keinen Fehler machen.
Ich hoffe, das kannst du für dich mitnehmen. Ich würde mich freuen, wenn du hier deinen Kommentar lässt, wie du die Dinge siehst, was du dazu sagst. Und bis zum nächsten Mal.

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