Ich habe schon in einem früheren Artikel darüber geschrieben, was Rituale sind und was sie uns bringen, nämlich Ordnung, Struktur und auch Vertrautheit und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Die Frage, wie ich ein Ritual aufbaue, kam schon öfter und daher möchte ich heute darüber schreiben, wie Du Deine eigenen Rituale gestalten kannst. Es geht also um ein spirituelles Ritual, bei dem Du Dich mit dir und den Spirits verbinden kannst.
1. Absicht
Für jedes Ritual brauchst Du eine Absicht, ein Ziel, einen Zweck.
Das kann letztendlich wirklich alles sein. Der neue Job, Geld, ein toller Urlaub, mehr Mut und Selbstvertrauen, das Lösen einer alten Beziehung, Loslassen von alten Verletzungen aber auch einfach Dankbarkeit für die Gaben, die Du von Mutter Erde, dem Leben, dem Universum erhalten hast.
Ich habe bewusst jetzt nicht Liebe geschrieben, denn auch wenn das eine Absicht sein kann, besteht hier die größte Gefahr der Manipulation.
Ich will Dir das gern erklären: Du träumst davon mit Person X zusammen zu sein und machst ein Liebesritual nach allen Regel der Kunst. Und siehe da, X verliebt sich in Dich. Du lernst X besser kennen und stellst fest, dass die Idee und die Vorstellung schöner war als die Realität. Du willst Dich trennen, aber da gibt es Probleme. X will sich einfach nicht trennen und es wird unschön. Was ist passiert? Du hast unter Umständen ihn so manipuliert, dass X einfach nicht anders kann. Du wolltest X haben und hast auch X bekommen. Bitte, Wunsch erfüllt.
Daher solltest Du jede Absicht so formulieren, dass Du das Ergebnis im Fokus hast, nicht den Weg.
Ein guter Liebeszauber wäre daher, dass Du Deiner großen Liebe begegnen willst und kein Schaden daraus entstehen soll.
Der zweite Teil sollte übrigens immer dabei sein. Stell Dir einmal vor, Du brauchst Geld für ein Seminar. Da gibt es die unterschiedlichsten Wege von der Gehaltserhöhung bis hin zu einer Versicherungszahlung, weil Dir jemand in Dein Auto gefahren ist. Du bekommst das Geld von der Versicherung, aber Dein Auto ist kaputt. Wolltest Du das wirklich?
Bei jedem Ritual, das auf ein konkretes Ziel gerichtet ist, solltest Du Dir wirklich gut überlegen, WAS Du willst und wie Du darum bittest.
Selbst wenn Du Rituale und Zauber als Hokuspokus abtust, sie wirken. Das liegt daran, dass Du einen bestimmten Rahmen kreierst und Dein Unterbewusstsein alle Hebel in Bewegung setzt, damit Du es auch bekommst, wenn die Absicht wirklich stark genug ist.
Wenn Du nur etwas so hinsagst, um es mal zu testen, ohne dass Du es wirklich willst, dann wird nicht viel passieren. Du musst das Ergebnis wirklich wollen, aber denke gut nach.
Ich mache inzwischen selten Rituale, die auf ein konkretes Ergebnis abzielen, denn ich weiß, dass sie funktionieren und ich habe da auch Respekt davor.
Meistens sind meine Rituale wirklich Dankrituale oder ich verbinde mich mit den Spirits, den Elementen, der Natur.
Mein Ziel ist es dann, den Kontakt zu stärken und damit auch mich zu stärken, die Verbindung zu meinem Innersten und die Beziehung zu den Spirits zu festigen oder ich habe einfach Fragen, die mich persönlich betreffen und will einen Rat.
2. Hilfsmittel
Da kannst Du Dich wirklich austoben. Es gibt hier nichts, was es nicht gibt. Pompöse Ritualgewänder, Kelche, Dolche, Ritualstäbe, spezielle Altäre, Schwerter, Orakel, Pendel, Öle, da ist der Phantasie keine Grenze gesetzt.
Aber spätestens wenn Du das Gefühl hast, immer den halben Hausstand mit in den Wald zu schleppen, fängst Du an, etwas auszusortieren.
Ich benutze wenige Dinge, auch wenn ich natürlich aus meiner Anfangszeit rituelle Dolche habe, genau wie Götterfiguren, Pentagramme etc.
Bei mir gehören Kerzen dazu, Räuchern, mein Kelch für den Wein, etwas zu Essen, meist zusätzliche Opfergaben (Obst, Brot, ein Stein etc.) und meine Trommel. Manchmal verwende ich auch zusätzlich Steine oder ein feuerfestes Gefäß, um darin Zettel zu verbrennen oder Karten, um mir Impulse für mein Thema zu holen.
Wenn Du kein spontanes Ritual machst, dann solltest Du Dir den Ablauf vorher überlegen und ihn auch aufschreiben. Eine Checkliste für alle Sachen kann auch durchaus Sinn machen.
3. Ablauf
Raum schaffen
Stelle alle Gegenstände dorthin, wo Du sie haben willst und vergiss nicht das Feuerzeug oder die Streichhölzer für die Kerzen. Ein schönes Tuch, auf dem Du Deine Opfergaben platzierst, kann eine schöne Mitte bilden.
Reinigung
Wenn Du irgendwo eingeladen bist, wo fühlst Du Dich dann wohler? Wenn das Chaos regiert und es schmuddelig ist oder wenn es aufgeräumt und gemütlich ist? Genauso ist es auch bei den Ritualen.
Daher solltest Du den Platz, an dem Du Dein Ritual machst, reinigen.
Das bedeutet ganz praktisch: Räume zumindest den Raum auf, wenn das Ritual innen stattfindet und wenn es draußen ist, dann räume größere Äste und Stolperfallen zur Seite.
Der nächste Schritt ist die energetische Reinigung. Spritze ein paar Tropfen Salzwasser in alle Ecken oder schreite draußen den Platz ab und versprenge es oder räuchere, am besten mit Salbei oder Weihrauch.
Stelle Dir dabei vor, wie zum Beispiel ein weißer Wirbelwind alle negative Energie vertreibt.
Du kannst auch beides kombinieren und vergiss nicht, auch Dich zu reinigen. Eine Dusche vorher ist übrigens auch keine schlechte Idee.
Wer oder was soll Dich unterstützen?
Wenn der Raum gereinigt ist, können die Gäste kommen.
Wenn Du ein Ritual mit anderen Menschen machst, dann kannst Du sie nun in den gereinigten Raum einladen. Bevor sie eintreten, sollten auch sie energetisch gereinigt werden, indem Du ihre Chakren oder ihr Drittes Auge mit dem Salzwasser benetzt oder sie ein wenig ausräucherst. Übertreibe nicht, denn sie sollen ja keine Rauchvergiftung bekommen.
Lade auch nun die Kräfte ein, die Dich unterstützen sollen. Das können Götter und andere Wesen sein, Dein Krafttier, die Elemente, was auch immer Dich bei Deinem Ritual unterstützt.
Ritual an sich
Da Du Dir bestimmt Gedanken gemacht hast, wie das Ritual ablaufen soll, ist es nun an der Zeit, diesen Plan in die Tat umzusetzen.
Wichtig ist in jedem Fall, dass Du zur Ruhe kommst, in die Stille gehst und Dein Ziel Dir so gut wie möglich vorstellst. Und stelle es Dir nicht nur vor, sondern fühle, sehe, schmecke, rieche und höre alles, was dazu gehört.
Du kannst auch noch ein wenig singen, trommeln, meditieren, was eben passt und sich richtig anfühlt.
Danken
Wenn Du mit dem Teil, in dem es um Dein Ziel geht, fertig bist, dann bedanke Dich jetzt schon für die Anwesenheit. Opfere etwas Wein, Bier, Brot oder Tabak. Wenn Du auf einer Party bist, ist es ja auch schön, wenn sich der Gastgeber bei Dir für´s Kommen bedankt oder?
Raum auflösen
Wenn Du fertig bist, dann verabschiede alle Wesen, die Du auch eingeladen hast, das gebietet mindestens die Höflichkeit.
Löse den Raum auf, denn nach dem Ritual soll es wieder ein alltäglicher, normaler Platz sein.
Wenn Du vorher im Kreis gegangen bist und geräuchert hast, dann kannst Du nun in der entgegengesetzten Richtung gehen.
Wenn Du magst räuchere noch einmal und stelle Dir vor, wie dieser besondere Platz nun wieder in seiner ursprünglichen Energie ist, in der er vor dem Ritual war.
Räume alles wieder auf und wenn Du draußen gefeiert hast, dann nimm auch bitte wieder alles mit, was nicht aus Naturmaterialien besteht. Die Hüllen von Teelichtern werden gern vergessen 😉 Deine Opfergaben bleiben natürlich da.
4. Action
Du hast Deine Absicht definiert, z.B. einen neuen Job? Wunderbar. Du hast ein Ritual dazu gemacht, Dir alles gut überlegt, Dein Wunsch ist wirklich tief und Du hast Dir genau vorgestellt, wie Du ganz erfüllt Deine Arbeit machst? Sehr gut.
Und jetzt lehnst Du Dich zurück und lässt das Universum machen? Falsch. Du bist auch danach gefragt. Wer nur Rituale macht, ohne selbst aktiv zu werden, kann es sich auch sparen.
Wenn Du etwas wirklich willst, dann ist es wie ein Puzzle. Es greifen mehrere Elemente in einander und Du musst auch etwas dafür tun. Ohne Deine Handlung verpufft die Energie, die Du aufgebaut hast.
Wenn Du ein leckeres Essen haben willst, dann reicht es auch nicht, die Zutaten zu kaufen und das Rezept auszudrucken, Du musst es auch kochen. Ohne Dein aktives Zutun bleibt ein ergebnisorientiertes Ritual wirkungslos.
Den Zauberstab, mit dem ich nur herumwendeln muss a la Harry Potter, den gibt es nicht und mit den Ritualen ist es genauso.
Und jetzt Du: Wie baust Du Deine Rituale auf? Machst Du überhaupt welche? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.
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