Tagebuch schreiben hat ja schon irgendwie so einen altmodisch-nostalgischen Touch oder, alternativ, man sieht ein junges Mädel vor sich, das mitten in der Pubertät steckt und dem Tagebuch all ihre Sorgen und Nöte anvertraut.

Aber wie schaut es denn so aus bei uns, die wir mitten im Leben stehen? Ist Tagebuch schreiben angebracht, angemessen und macht es Sinn? Und überhaupt, was schreibe ich denn in so ein Tagebuch?

Ich schreibe ziemlich konstant Tagebuch seit 3 Jahren, davor habe ich auch schon immer regelmäßig Reisetagebuch geschrieben. Mich hat es in schwierigen Situationen sehr unterstützt und daher möchte ich Dir hier ein wenig über all die positiven Effekte erzählen.

Aber erst einmal die Basics:

Was schreibst Du in Dein Tagebuch?

Das bleibt Dir selbst überlassen, aber ich möchte Dir ein paar Anregungen geben:

  • Die Tagesereignisse
  • Deine Pläne
  • Deine Wünsche
  • Deine Gefühle
  • Deine Träume
  • Was Dich freut, was Dich ärgert
  • Was Du gelernt hast
  • Was Du ändern möchtest
  • Wofür Du dankbar bist
  • Zeichnungen, Skizzen, Fotos
  • Mindmaps
  • Eben alles, was für Dich Sinn macht

Das kann in Stichworten sein, in epischer Breite, mit Kuli, Buntstift oder Füller geschrieben, in einem sachlichen oder poetischen Stil.

Denke daran, Du schreibst für Dich, da kannst Du auch auf die Grammatik und Rechtschreibung pfeifen.

Ein Tagebuch schreiben ist fotografieren mit einem Bleistift.

(Verfasser unbekannt)

Für mich ist das Tagebuch schreiben in den letzten Jahren wichtig geworden. Ich habe vor ziemlich genau drei Jahren wieder damit angefangen und es hat mir geholfen, eine gesundheitlich schwierige Phase gut durchzustehen, mir Mut zu machen und meine Ängste loszuwerden, die Tage zu verarbeiten.

Es war und ist auch noch heute ein Gespräch mit mir, ein Dialog, der mir hilft, Ordnung in meine Gedanken zu bringen, Ideen und Vorgehensweisen mit mir zu diskutieren. Klar kann ich das auch in einem inneren Selbstgespräch machen, aber das Niederschreiben zwingt mich zu langsamerem und damit auch zu reflektierendem Vorgehen.

Ich lasse am Abend den Tag los, mit all seinen guten und manchmal auch nicht so guten Erlebnissen. So belastet mich der Tag nicht weiter und ich schlafe ehrlich gesagt dann auch besser, weil sich das Gedankenkarussell nicht mehr so sehr dreht und mich beschäftigt.

Wenn Du Unterstützung dabei willst, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen oder neue Perspektiven entdecken willst, dann melde Dich doch bei mir.

Ich kenne einige, die schreiben Tagebuch am PC oder Laptop. Ich ziehe es vor, mit meinem Füller in ein schönes Buch zu schreiben. Ich liebe schöne Notizbücher und habe da durchaus einen Hang dazu, auch im Urlaub mir schöne mitzunehmen. Letztendlich ist es aber Deine persönliche Geschmacksache, was Du vorziehst.

Reise des Narren Ad

Wie oft sollte man schreiben?

Wie der Name schon sagt, eigentlich täglich. Eigentlich. Ich bin ehrlich, ich habe auch nicht täglich Lust oder Motivation, mich hinzusetzen und zum Füller zu greifen, jedoch schreibe ich meist schon jeden zweiten oder dritten Tag. Wenn ich reise, dann bin ich konsequent und schreibe wirklich täglich mein Reisetagebuch.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber selbst wenn ich weiß, dass mir manchen Dinge gut tun, dann lasse ich es dennoch manchmal schleifen.

Letztendlich sollte das (tägliche) Schreiben aber keine lästige Pflichtübung sein, sondern Dir Spaß machen und Dich unterstützen.

Du hast am Tag so viel Zeit für die unterschiedlichsten Dinge, da solltest Du Dir auch ein paar Minuten für Dich Zeit nehmen.

Was bringt es?

Wenn Du am Abend schreibst, dann kannst Du damit schön den Tag abschließen.

Vielleicht zündest Du auch noch eine Kerze und/oder ein Räucherstäbchen an, machst ein kleines Ritual daraus und lässt den Tag ausklingen.

Alles, was Dir auf dem Herzen liegt, kann herausfließen. Es ist raus, aber doch noch irgendwie da, nämlich auf dem Papier, aber Dein Unterbewusstsein weiß, dass es sich nicht mehr damit beschäftigen braucht. So geht es mir zumindest.

Tagebuch schreiben ist damit für mich eine Art des Selbst-Coaching.

Wenn wirklich etwas Größeres ansteht, dann hilft es mir, meine Gedanken zu sortieren und zu einer Entscheidung zu kommen. Während des Schreibens und des Reflektierens werde ich mir klar, was ich möchte oder wo die Reise hingehen soll. Das, was mir eigentlich mein Bauchgefühl manchmal etwas undeutlich sagt, kommt zu Papier, steht da und bekommt so eine ganz andere Wirkung und Verbindlichkeit. Ich kann noch einmal meinen Gedankengang nachvollziehen und dann mir (schriftlich) überlegen, wie es weitergehen soll.

Manchmal macht eine Lebenssituation Angst. Hier hilft es, sich die Ängste von der Seele zu schreiben. Ich habe das als sehr befreiend empfunden und es hat mir Mut gemacht, mich dem Ganzen zu stellen. Ich konnte so einiges gut verarbeiten, was mich belastet hat.

Gespräche mit guten Freunden helfen hier auch, aber letztendlich steckt keiner in Deiner Haut, kann nicht zu 100% nachvollziehen, was Dich umtreibt. Das alles kannst Du dem Tagebuch anvertrauen und Du bekommst auch Antwort von Deinem Unterbewussten. Das hört sich vielleicht etwas esoterisch an, aber egal, es hilft wirklich.

Wenn Du in alten Tagebüchern herumblätterst, dann wirst Du sicher verblüfft sein, wie Du und Dein Leben sich entwickelt haben, wie sich Situationen gelöst haben, vor denen es Dir vielleicht gegraut hat, welche von den erwarteten Situationen eingetreten sind und welche nicht. Nach ein paar Jahren in den alten Büchern herumzublättern ist spannend und wird Dir zeigen, was alles in Dir steckt.

Nicht zuletzt ist es auch eine Erinnerungsstütze für Dich.

Meine Erfahrung

Ich hatte, als ich ein Teenie war, ein Fünf Jahres-Tagebuch*. Das ist ein Buch in dem es pro Tag eine Seite gibt und 5 Felder, pro Jahr eines. So hast Du nach 5 Jahren einen Überblick, was z.B. am 5. April vor einen, vor zwei, vor drei Jahren usw. passiert ist. Das kann wirklich spannend sein, so einen direkten Vergleich zu haben und nicht erst durch x Bücher zu blättern. Mich hat es irgendwie ziemlich unter Druck gesetzt, da täglich etwas hineinzuschreiben und mir das Tagebuch schreiben lange vermiest.

Inzwischen, möchte ich das Tagebuch schreiben nicht missen. Es hat mir durch schwierige Zeiten geholfen und ist für mich wirklich wichtig geworden.

Ich lasse den Tag Revue passieren, lasse ihn los und gehe mit einem ziemlich aufgeräumten Gefühl ins Bett. Es ist ein lieb gewordenes Ritual, am Abend im Bett noch ein paar Zeilen oder Seiten zu schreiben und den Tag ausklingen zu lassen.

Auf das Tagebuch schreiben kann und werde ich auch weiterhin nicht verzichten, auch wenn ich phasenweise mal öfter und mehr, mal seltener und weniger schreibe.

Ich habe übrigens wieder so ein Fünf Jahres-Tagebuch*. Inzwischen nutze ich es nicht mehr als Tagebuch an sich, sondern als Erfolgs- und Dankbarkeitsbuch und schreibe da täglich kurz und stichwortartig das hinein, was ich an dem Tag als Erfolg sehe und für was ich dankbar bin.

Und jetzt bin ich natürlich neugierig. Schreibst Du Tagebuch? Wie sind Deine Erfahrungen? Schreib Deine Gedanken zu diesem Artikel doch einfach in den Kommentar.

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Ivana