Freiheit ist ja so ein Riesending und einer meiner wichtigsten Werte. Doch was verbirgt sich dahinter? Das ist natürlich für jeden etwas anderes und ich kann dir nur empfehlen, deine eigene Definition zu finden.

Heute möchte ich dir erzählen, was Freiheit für mich bedeutet.

Meine Freiheit auf Reisen

Dennoch will ich mit dem Reisen anfangen, denn ich denke, ohne meine Art zu Reisen und das über viele Jahre hinweg hätte ich mich kaum auf mein jetziges Leben mit der Selbstständigkeit eingelassen.

Wenn ich allein unterwegs bin, dann muss ich mich selbst um alles kümmern, vom Flug über die Unterkunft, mein Tagesprogramm bis hin zum Essen. Da ist niemand, der das für mich macht. Ich liebe es und ich liebe auch die Freiheit, allein zu sein. Aber das hält nicht jeder aus.

Wenn Du allein unterwegs bist, dann wirst Du zwangsläufig irgendwann mit Dir selbst und mit Deinen Ängsten konfrontiert. Du musst Dich selbst Situationen stellen, an die Du im Leben noch nicht gedacht hast.

Es müssen keine größeren Katastrophen passieren, es reicht bereits, wenn der Bus eine Panne hat und Du deshalb mit einer mehrstündigen Verspätung ankommst. Du hast kein Zimmer reserviert, weil in der Unterkunft davor das Internet zu lahm war und Du hast auch kein Cafe gefunden, von wo aus Du über die einschlägigen Portale ein Zimmer hättest buchen können.

Da ist keiner, an dem Du Deinen Frust auslassen kannst. Du bist hungrig und müde und Du musst zusehen, dass Du irgendwie noch unterkommst. Das katapultiert Dich ganz schnell aus der Wohlfühlzone und dann beginnt die Lernzone, in der Du Erfahrungen sammelst und auch ziemlich viel über Dich lernst. Wie Du in dem Moment mit Dir und der Situation umgehst, das ist schon sehr aufschlussreich für Dich selbst.

Ich habe mit der Zeit gelernt, dass es immer eine Lösung gibt und es irgendwie immer weiter geht. Und ich habe auch gelernt, freundlich mit mir zu sein.

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Diese Ungewissheit beim Reisen hat mich ganz gut auf mein jetziges Leben mit meiner Selbstständigkeit vorbereitet. Ich habe Gelassenheit gelernt, Zuversicht und Vertrauen, auch Vertrauen in mich.

Meine Freiheit im Alltag

Von außen betrachtet lebe ich ein ziemlich freies Leben, ähnlich wie auf meinen Reisen.

Ich kann aufstehen, wann ich will und bin auch frei darin, wann ich was mache. Wenn ich für Kunden schreibe, dann ist es egal, ob ich morgens oder in der Nacht schreibe.

Die Termine mit meinen Coaching-Klientinnen legen wir gemeinsam fest und achten darauf, dass es für uns beide passt. Einfach herrlich, wenn ich es mit meinem früheren Leben vergleiche, in dem mein Tag von Meetings und Deadlines bestimmt war, auf die ich nur bedingt Einfluss hatte.

Ich kann mir meine Fortbildungen aussuchen und es ist kein Thema, wenn die Kurse an einem Donnerstag oder Freitag starten.

Ich kann auf Presse- oder Bloggerreisen fahren und es stört niemand, wenn es drei oder vier Tage sind. Ich kann meine Mittagspause legen, wann ich will, kann Spazierengehen, in den Wald gehen oder mich einfach in die Sonne setzen und mit dem Kater schmusen.

Klingt alles wunderbar und ist es auch. Für mich zumindest.

Freiheit, das klingt immer so toll nach Ungebundenheit, tun, was man will, keinem Rechenschaft schuldig sein.

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Alles hat seinen Preis

Ich muss diese Freiheit aber auch aushalten können. Dazu gehören viele Dinge, um die ich mich früher nicht kümmern musste. Ich muss damit leben, dass ich nicht weiß, wie viel Geld ich im Monat habe.

Laufende Kosten für Krankenversicherung, Altersvorsorge und Miete habe ich trotzdem, denn ich will nicht von meinem Mann abhängig sein. Ich will auch weiter privat verreisen können, meine Fortbildungen kosten auch Geld und irgendwann will auch mal das Finanzamt seinen Anteil.

Ich muss selbst meinen Tag strukturieren. Ich bin selbst dafür verantwortlich, dass ich Kunden und Klienten gewinne. Ich muss noch mehr mit meiner Leidenschaft und meiner Leistung überzeugen als früher.

Alles Punkte, um die ich mir noch in den letzten Jahren, als ich angestellt war, keine sonderlich großen Gedanken machen musste. Ich musste mich zwar abstimmen, wenn ich Urlaub nehmen wollte, aber ich musste nicht groß darüber nachdenken, wie ich meine Reise finanziere. Das war auch eine Form von Freiheit, aber eine andere.

Wenn Du angestellt bist und Dich damit wohlfühlst, dann ist es völlig ok.

Nicht jeder muss selbstständig sein, wir sind alle anders. Dein Job gibt Dir die Sicherheit und so auch die Freiheit das zu tun, was Du willst. Vielleicht ist es für Dich wichtig ein geregeltes Einkommen zu haben, um zum Beispiel Deine Hobbies zu finanzieren. Vielleicht spielst Du leidenschaftlich gern ein Instrument und Dein Job zahlt Dir den Unterricht. Du hast ein sicheres Netz und schwingst auf den Trapez viel ruhiger als ohne. Es fühlt sich für Dich richtig, eine Struktur zu haben und Du bewegst Dich frei innerhalb dieser Struktur. Vielleicht findest Du Deine Art von Freiheit auch tatsächlich in der Arbeit, die Du machst, dann herzlichen Glückwunsch, alles richtig gemacht!

Meine Freiheit muss nicht Deine Freiheit sein und umgekehrt.

Die Wahrheit ist, dass es immer eine Abwägung ist, was für einen selbst wichtig ist, wo Du Deine Prioritäten setzt, für was Du Dich entscheidest und wie Du mit einer Situation umgehst.

Du hast die Freiheit, angestellt zu sein und nebenher etwas aufzubauen oder Dich selbständig zu machen. Du hast die Freiheit zu reisen oder Zuhause zu bleiben. Du hast die Freiheit, Deinen Partner zu heiraten oder Dich zu trennen. Du hast die Freiheit, Freundschaften einzugehen oder zu beenden.

Daran solltest Du denken, egal, in welcher Situation Du gerade steckst und wie frei oder unfrei Du Dich im Moment fühlst. Du kannst Dich immer entscheiden.

Du bist immer frei, wenn Du es willst.

Freiheit beginnt, genauso wie Grenzen, die wir uns selbst auferlegen, im Kopf.

Du hast immer die Wahl, wie Du mit einer Situation umgehst oder wie Du auf Menschen reagierst. Diese Freiheit hast Du immer.

Es mag sein, dass Du sie nicht siehst, aber sie ist da. Mit der Freiheit ist es wie mit der Sonne. Sie ist immer da, auch wenn Du sie vielleicht im Moment nicht siehst oder im Regen stehst.

Es ist an Dir, was Du aus Deiner Situation machst. Diese Freiheit hast Du.

Und jetzt Du! Mich interessieren Deine Gedanken zum Thema „Freiheit“ und ich freue mich auf Deinen Kommentar.

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Ivana