Das mit dem Mut ist ja so eine Sache… Ich wurde in den letzten Wochen als mutig bezeichnet, weil ich meinen sicheren Job gekündigt habe und demnächst für eine ganze Weile nach Asien fahre. Allein. Mein Mann gönnt mir diese Freiheit und steht hinter meinen Entscheidungen. Aber das ist noch mal ein anderes Thema.

Zurück zum Mut.

Ich erzähle Dir ein wenig über die aktuellen „Mutproben“ in meinem Leben und wie ich damit umgegangen bin. Vielleicht machen sie Dir auch ein wenig Mut, mal ausgetretene Pfade zu verlassen.

Bin ich mutig, weil ich allein reise?

Für viele sind sowohl die Reise als auch die Kündigung zwar nachvollziehbar, aber für sie selbst nicht denkbar. Ich fühle mich dabei ehrlich gesagt nicht sooo mutig. Zumindest nicht, was die Reise angeht, denn ich reise schon seit 25 Jahren meist allein durch die Welt, das ist also nichts Neues für mich. Es wird meine bis dahin längste Reise sein und ich freue mich darauf.

Für viele ist jedoch schon der Gedanke, allein unterwegs zu sein, erschreckend. Sie malen sich alle möglichen gruseligen Situationen aus, die passieren können. Vor allem wir Frauen sind da gut darin, leider. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, warum, denn was kann mir im Ausland passieren, was mir nicht hier passieren kann. Oder fällt Dir etwas ein, was mir nur in sagen wir Asien passieren kann?

Wenn Du jetzt auf exotische Krankheiten kommst, ok, aber ich kann auch in Deutschland mir eine Zecke mit Borreliose einfangen, nicht aber auf Sumatra. Mit Malaria ist es umgekehrt. Also fassen wir das unter Krankheit zusammen, mir fällt dann wirklich nichts ein.
Von daher gesehen, nö, hier in Deutschland kann mir auch alles mögliche passieren. Ich denke daher nicht, dass ich da besonders mutig bin.

Zudem informiere ich mich, rede mit Menschen und kann daher das Risiko einigermaßen einschätzen. Ich kann natürlich nicht jede Eventualität einkalkulieren, aber ich kann mich vorbereiten. Es braucht trotzdem ein wenig Mut, seine Sachen zu packen und für ein paar Wochen durch unbekannte Länder zu reisen, deren Sprache man nicht spricht, aber ich finde es aufregend und bereichernd.

Mutig? Ja, schon, irgendwie auch für mich, aber es lohnt sich in jedem Fall.

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Bin ich mutig, weil ich gekündigt habe?

Bei meinem anderen Schritt, der Kündigung, ist es schon etwas anderes. Auf den ersten Blick zumindest.

Ich verlasse die Sicherheit einer regelmäßigen Gehaltszahlung, der finanziellen Absicherung. Ja, das ist mutig, denn ich gehe in eine ungewisse Zukunft und weiß nicht, was mich erwartet und wie es laufen wird. OK, ich habe ein kleines Polster, das ich mir in der Vergangenheit zusammengespart habe. Das ermöglicht mir die Reise und hilft mir ein wenig danach über die Runden zu kommen. Aber es muss auch möglichst rasch wieder Geld reinkommen.

Ich will mich selbstständig machen und habe dazu auch schon einige Ideen, eigentlich schon wieder fast zu vielen, aber auch das ist ein anderes Thema.

Was ich sagen will, ich habe mir Gedanken gemacht, was ich statt meines Angestelltenjobs machen will und ich habe damit auch schon nebenher angefangen. Ich habe auch einen Plan B, den ich aber nur sehr ungern umsetzen würde. Daher schreibe ich auch nichts darüber, ich will da keine Energie reingeben. Für meine Selbstständigkeit gibt es viele unbekannte Faktoren. Wird mein Angebot ankommen? Wie lange wird es dauern, bis es sich trägt? Komme ich auf Dauer mit der Ungewissheit klar, nicht zu wissen, wie viel Geld ich im nächsten Monat habe? Solche und andere Fragen in der Richtung schwirren gerade durch meinen Kopf.

Mutig? Ja, aber auch hier gilt: Ich habe mich informiert, was es an Unterstützung gibt. Ich will das machen, was ich mache, es ist für mich wirklich eine Herzenssache. Ich bin auch davon überzeugt, dass es erfolgreich sein wird. Aber ich muss auch wirklich raus aus meiner Komfortzone, denn eigentlich bin ich schon ziemlich auf Sicherheit bedacht. Ich springe aber trotzdem ins kalte Wasser.

Auch wenn ich Bammel habe, so rückblickend habe ich immer gekündigt, ohne einen neuen Job zu haben. Das ist eigentlich dieses Mal sogar anders. Ich habe einen Job, nur eben nicht angestellt.

Bin ich mutig, weil ich ein Buch veröffentlicht habe?

Ich gebe Dir ein Beispiel, bei dem ich mich wirklich mutig fühle. Ich habe Ende Juni ein Buch herausgebracht, mit dem ich Frauen Mut machen will, allein zu reisen.

So unter uns, ich habe mit dem Schreiben dieses Buches vor mehr als drei Jahren angefangen. Da gab es weder diesen Blog noch meinen Reiseblog, ich wusste nichts von Online- und Lifestyle-Business etc. Ich wollte dieses Buch schreiben, es war und ist mein Baby und ich habe da wirklich viel Zeit und Herzblut reingesteckt. Und ich hatte Angst, es zu vollenden, denn dann hätte ich ja den nächsten Schritt gehen müssen und es veröffentlichen.

Noch vor gut 2 Jahren hatte ich die wunderbare Ausrede, dass es ja nur mit Vorleistung als Book on Demand geht, aber dann hat Amazon die Möglichkeit eröffnet, dass jeder Ebooks und inzwischen auch Taschenbücher veröffentlichen kann. Mist, damit fiel das Argument weg.

Dann gönnte ich mir eine Verlängerung, weil in der Ursprungsfassung weder Skype noch Smartphones noch Social Media mit einem Wort erwähnt wurden. Das gehört aber inzwischen alles zum Alltag der Reisenden dazu. Gnadenfrist für mich und noch einmal Aufschieben, vor dem Veröffentlichen drücken und in Ruhe überarbeiten.
Aber irgendwann war es soweit, keine Ausreden mehr. Ich setzte mir öffentlich bei Facebook eine Deadline, Ende Juni. Aus der Nummer wäre ich ohne Gesichtsverlust nicht mehr rausgekommen, also habe ich es durchgezogen.

Mutig? Für meine Begriffe ja, mehr noch als das Reisen und ich habe noch einen draufgesetzt und mein Gesicht auf das Cover gepackt. Das war für meine Verhältnisse wirklich mutig, mich so zu zeigen, aber ich stehe hinter meinem Buch, hinter meinem Baby und will das auch zeigen.

Bin ich mutig, weil ich auch mal in meiner Komfortzone bleibe?

Ich will Dir auch eine Geschichte erzählen, wo ich nicht mutig war, zumindest nicht auf den ersten Blick. Ich war vor kurzem in Katalonien und es war wirklich schön.

Einer der Programmpunkte war ein Klettersteig, ein anderer Quad-Fahren. Auch wenn der Klettersteig einfach war, ich bin ihn nicht geklettert. Das Quad-Fahren habe ich zumindest kurz probiert, aber nachdem ich in meiner Vorderfrau gelandet bin, bin ich wieder abgestiegen.

Ich habe also bei diesen beiden Herausforderungen gekniffen und wenn ich ehrlich bin, habe ich mich auch über mich im Nachhinein geärgert, dass ich gekniffen habe. Aber egal, ist passiert.
Was hat das jetzt mit Mut zu tun, fragst Du Dich vielleicht. Nun, ich hatte zwar nicht den Mut, eine Felswand hochzuklettern und noch einmal auf den Quad zu steigen, aber ich hatte den Mut, meinem ersten Impuls, meinem Bauchgefühl zu folgen, egal, was die anderen Teilnehmerinnen von mir denken.

Mutig? Ja, ich habe auf mich und meine Bedürfnisse gehört. Und bin auch mal zur Abwechslung in meiner Komfortzone geblieben. Ich muss nicht immer jede Grenze überschreiten, die mir begegnet.

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Vielleicht hast Du ja bei der ein oder anderen Geschichte mit den Achseln gezuckt, weil es für Dich kein großes Ding ist, aber für mich teilweise schon. Das ist auch völlig ok und normal, für Dich mag mutig sein etwas ganz anderes sein als für mich, denn wir sind da sicher unterschiedlich.

Aber warum habe ich Dir diese Geschichten heute erzählt? Sicher nicht um zu zeigen, wie toll und mutig ich bin, sondern um Dir zu zeigen, dass einiges, was für Dich oder mich fast normal ist, für andere eine Herausforderung ist.

Ich wollte Dir zeigen, dass es auch Strategien gibt, mit denen Du Herausforderungen begegnen kannst, die vielleicht die anderen nicht sehen, Dir aber Sicherheit geben.

Oft ist es so, dass vieles im Hintergrund passiert und nur das Ergebnis, das Äußere sichtbar ist. Was dahinter steckt, bleibt verborgen. Und oft ist es auch so, dass hinter dem Mut, den andere sehen, schon einiges an Überwindung und Zähne zusammenbeißen steckt.

Ich möchte Dir am Ende noch eine kurze Zusammenfassung geben, damit Du vielleicht auch einmal Deine üblichen Wege verlässt und Neuland eroberst. Und mutiger wirst.

Meine Tipps:

1. Verwechsele Mut nicht mit Leichtsinnigkeit

Mut und Leichtsinn sind durchaus verwandt, aber der Leichtsinn denkt nicht nach und stürzt sich Hals über Kopf ins Abenteuer. Das kann ziemlich ins Auge gehen und sorry, das ist oft nicht mutig, sondern meiner Meinung nach dumm. Wagnis ja, aber bitte vorher mal kurz nachdenken.

2. Informiere Dich

Das geht mit dem ersten Punkt einher. Informiere Dich, bevor Du Dich auf ein Abenteuer einlässt, dann kannst Du das Risiko einigermaßen abschätzen. Auf dieser Basis kannst Du entscheiden und nein, damit nimmst Du nicht die Spannung raus, denn immer, glaube mir, immer passiert etwas Unvorhergesehenes. Das Leben ist nicht planbar, aber Du kannst Dich ein wenig wappnen.

3. Sei in kleinen Schritten mutig

Es muss ja nicht gleich die Weltreise, die Kündigung oder der Fallschirmsprung sein. Du kannst Dich langsam herantasten und im Kleinen mutig sein. Was kostet Dich Überwindung?

4. Male Dir den schlimmsten Fall aus

Wenn Du Dir den schlimmsten Fall ausmalst, der passieren kann und Dir dann Möglichkeiten überlegst, was Du dann machen kannst, dann verliert vieles seinen Schrecken. Du hast dann schon im Kopf Dir überlegt, was Du machen wirst. Glaube mir aber eine Sache: Die meisten Dinge, die wir uns in unserem lebhaften Kopfkino ausmalen, treten nie ein.

5. Höre auf Dein Herz

Ich denke, das ist der wichtigste Rat. Wenn Du etwas unbedingt willst und Dein Herz JA dazu sagt, dann mach es. Irgendwann wirst Du Dir wünschen, es getan zu haben. Wenn Du es Dir versagst, dann wirst Du es irgendwann einmal bereuen.
Es ist egal, was andere sagen, ob es wirklich mutig ist oder nicht. Es ist Dein Leben und Dein Weg und Du sollst das tun, was Dich glücklich macht. Vielleicht stellt es sich im Nachhinein heraus, dass es doch nicht das Wahre war, dass es eine Illusion war. Aber weißt Du was? Das ist egal. Du findest es nicht heraus, wenn Du es nicht machst. Und Du wirst Dir ganz tief in Dir drin immer die Frage stellen, was wäre gewesen, wenn…

PS: Der Berg auf dem Titelbild ist übrigens der Mount Everest. Also Sei mutig und trau Dich, auch das Unmögliche zu wagen!

Und jetzt Du! Wo warst Du das letzte Mal mutig? Was sind Deine Tipps für ein mutigereres Leben? Ich freue mich über Deinen Kommentar!

 

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Ivana