Über das Thema Hoʻoponopono bin ich das erste Mal gestolpert, als mir eine Bekannte davon erzählt hat.

Ich muss zugeben, im ersten Moment hat mich das ganze Thema mit dem sich selbst verzeihen nicht wirklich angesprochen, denn für mich hat es sich nach Schuld und Sühne und Asche auf mein Haupt streuen angehört.

Was ist Hoʻoponopono eigentlich?

Hoʻoponopono ist ein altes traditionelles Ritual zur Aussöhnung und Vergebung. Es wird im gesamten Südpazifik in verschiedenen Form praktiziert.

Ursprünglich diente es zur Heilung von körperlichen und geistigen Krankheiten. Die Polynesier glauben, dass Krankheiten durch Fehlverhalten verursacht werden. Das kann Streit, ein Tabubruch, Ärger etc. sein. Nur durch Aussprache, Schuldbekenntnis, Reue und gegenseitige Vergebung kann die gestörte Beziehung und damit auch die Krankheit geheilt werden.

Dabei ist Aufrichtigkeit wesentlich, denn wenn ich an meinen Fehlverhalten festhalte, dann empfinde ich keine Reue und es kann dann auch natürlich keine Aussöhnung stattfinden.

Wenn man mal das Wort auseinandernimmt, dann besteht es aus zwei Teilen:
Ho’o: eine Handlung in Gang setzen
Pono: korrekte Handlung, Wohlergehen, Wohlstand, Fürsorge, Nutzen, natürlicher Zustand, Pflicht, angebracht, gerecht,erleichtert.
Und die Verdoppelung ponopono: in Ordnung bringen, berichtigen, aufräumen.

Warum ich es doch ausprobiert habe

Der Punkt mit Schuld und Sühne war auch das, was mir Hoʻoponopono am Anfang erst etwas madig gemacht hat, denn es war mir irgendwie zu katholisch, denn da wird auch viel mit Schuld gearbeitet.

Aber nachdem ich das Ganze erst einmal habe sacken lassen, wurde mir klar, dass ich mir gegenüber auch ziemlich streng und ungnädig war und teilweise immer noch bin.

Es ist nicht wirklich Schuld, die ich an mir abtragen müsste, aber das Anerkennen, dass ich mir eben nicht immer die beste Freundin war, die ich mir eigentlich sein sollte. Und das ist für mich der Knackpunkt, der letztendlich mich dazu gebracht hat, meine Variante in mein Leben zu integrieren: Mit mir selbst nachsichtig zu sein, mir selbst es zu verzeihen, dass ich mich mies behandelt habe. Ich habe mir Wunden zugefügt, die nur ich heilen kann.

Ich wende es übrigens nur für mich an, denn wenn ich das Verhalten von anderen ent – schuldige, dann nehme ich die Schuld auf mich und zwar auch für das Verhalten des anderen. Ich hülle mich in Sack und Asche und alles ist meine Schuld? Neee, das entspricht nicht meiner Denkweise.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder immer die Wahl hat, wie er sich verhält. Jeder kann eine Entscheidung treffen und ist für sein Verhalten verantwortlich, ich für meines, du für deines.

Wenn ich mir dann die Übersetzung von Hoʻoponopono anschaue, ziehe ich für mich gerade die Aspekte der Fürsorge und des Wohlergehens für mich raus und dann ist es wieder für mich stimmig. Aber vielleicht spricht dich ja etwas anderes an.

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Und wie geht nun so ein Hoʻoponopono?

Es gibt ganz unterschiedliche Varianten und letztendlich solltest Du für Dich die Formulierung herausfinden, die für Dich stimmig ist.

In jedem Fall sollten die Elemente Reue, Vergebung, Liebe und Dankbarkeit enthalten sein.

Die gängigste Variante ist:
Es tut mir leid.
Bitte vergib mir.
Ich liebe Dich.
Ich danke Dir.

Das kannst Du auch für Dich abwandeln, denn wir sind ja gern unsere fiesesten Kritiker und verletzen uns selbst oft in einer Art und Weise, wie wir es nie von Dritten mit uns machen lassen würden.

Meine Version sind folgende Sätze:

1. Es tut mir leid.

Ich nehme mir eine Situation, die ich verbockt habe. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe und erkenne es an. Dabei versuche ich nicht zu werten und auch nicht, mich dafür zu verurteilen und mich über mich zu ärgern. Die Milch ist halt nun einmal vergossen worden. Punkt. Das kann auch ein Glaubenssatz sein, den ich mir immer wieder selbst eintrichtere, um ja nicht in meine Größe zu kommen.

2. Ich verzeihe mir.

Ja, Shit happens. Und er ist passiert. Ich lerne aus meinen Fehlern. Ich hatte keine böse Absicht, also warum sollte ich mich weiter darüber ärgern, mich selbst weiter niederzumachen.

3. Ich lasse los.

Ich suhle mich nicht mehr weiter in meinem Fehler/negativen Glaubenssatz, damit ich die Möglichkeit habe, es aufzulösen und endlich gehen zu lassen. Wenn ich mir ständig in Erinnerung rufe, was ich alles falsch/schlecht gemacht habe, bindet es Energie und hält mich unten. Wenn ich loslasse, dann kann die negative Energie gehen.

4. Ich segne mich.

Ich bin ein göttliches Wesen und erkenne mich als solchen an. Ich bedanke mich dafür, dass ich diese Lektion lernen durfte und auch gelernt habe. Ich erlaube mir, mich selbst anzunehmen.

5. Ich liebe mich.

Ich habe meine Schwächen, aber ich bin gut, so wie ich bin. Liebe ist die stärkste Kraft und ich bin es wert, dass ich mich selbst liebe.

Das kannst Du natürlich auch wieder so abwandeln, dass Du jemand verzeihst.

Wann und wie wende ich es an?

Ich bin gerade dabei, es in meine tägliche Morgenroutine einzubauen. Am besten ist es, wenn ich eine konkrete Situation nehme und sie so lockere und dann auflöse.
Das kann im Rahmen einer Meditation sein.

Räuchere danach mit Salbei oder Weihrauch, um die Energien zu klären. Das kannst Du auch mit dem Segen verbinden.

Du kannst auch alles aufschreiben und den Zettel dann in einem Feuerritual verbrennen. Feuer hat auch noch eine transformierende Kraft, die Dich dabei unterstützt. Dann siehst Du die Transformation auch tatsächlich vor Dir, nämlich ein Häufchen Asche.

Du kannst auch die negativen Gefühle in die Erde leiten. Visualisiere, wie sie als dunkler Strom in die Erde durch sämtliche Gesteinsschichten in den glühenden Magmakern im Erdinneren fließen und dort verbrennen. Du kannst hier auch gleich Pele, die hawaiianische Vulkan- und Feuergöttin anrufen, damit sie Dich bei der Transformation unterstützt.

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Alternativ kannst Du sie auch in einen Stein fließen lassen, den Du dann in einen Fluss oder ins Meer wirfst.

Du kannst dieses Ritual in ganz vielen Beziehungen einsetzen:

  • zu Dir (Glaubenssätze, innerer Kritiker…)
  • zu Familie, Freunden, Kollegen, Kindern… zu deinem Konto
  • zu deinem Haustier

Wenn Du erwartest, dass ein jahrelanger Groll nach einem Mal Hoʻoponopono sich in Wohlgefallen auflöst, dann muss ich Dich leider enttäuschen. Das, was Du sehr effektiv in vielen Jahren festzementiert hast, verschwindet nicht so einfach über Nacht. Und wenn doch, dann verrate mir bitte den Trick!

Rechne also damit, dass Du bei manchen Situationen das Hoʻoponopono öfter anwenden musst.

Einfach dranbleiben ist auch hier die Devise. Mit der Zeit löst es sich und ist dann irgendwann einmal einfach weg.

Du merkst es, wenn sich Deine Gefühle ändern und die negativen Gefühle bezüglich einer Situation oder eines Menschen immer schwächer werden und am Ende weg sind.

Was bringt es?

Ein positiver Effekt ist, dass Du wirklich Deine schlechten Gefühle wie Ärger, Wut, Trauer oder Verletztheit erst einmal anschaust und auch noch einmal in sie hineingehst. Das ist nicht leicht, denn wer schaut sich schon gern seine dunklen Seiten an, aber nur so kannst Du auch eine Veränderung feststellen.

Du musst wirklich bereit sein, Dir zu verzeihen. Wenn Du dranbleibst, dann löst Du sie auch auf.

Am Ende steht Deine Heilung.

Wenn Du selbst heiler wirst, dann hat es auch einen positiven Effekt auf Dein Umfeld und auch auf die Beziehung zu dem Menschen, mit dem sie vorher gestört war. Dieser Mensch muss nichts von Deinem Hoʻoponopono wissen, er spürt Deine Veränderung. Und Du kennst ja den Spruch „Wie es in den Wald hineinschallt…“

Es bringt eine massive Steigerung der Selbstliebe, denn Du gehst fürsorglich und liebevoll mit Dir um. Allein schon mit dem letzten Satz „Ich liebe mich.“

Durch unsere Gedanken und Worte formen wir unsere Realität. Daher ist es ein guter Ansatz, mir das zu vergeben, was mich belastet.

Und jetzt zu Dir: Was hältst Du von Hoʻoponopono?

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Ivana