Den Begriff „Komfortzone“ habe ich das erste Mal in einem der verschiedenen Seminare gehört, in die mich mein Arbeitgeber ab und an mal schickte, ich weiß gar nicht mehr, welcher es war. Diese Persönlichkeitsseminare waren gar nicht mal schlecht und haben immer wieder Impulse gebracht.
Das Thema mit der Komfortzone war auch nicht unspannend, vor allem war es interessant zu sehen, an welchem Punkt ein Mensch so seine Komfortzone verlässt. Das ist immer ganz individuell.
Was ist nun diese Komfortzone?
Wenn Du Dich nun fragst, was das ist, diese ominöse Komfortzone, dann stelle Dir doch einfach einen gemütlichen Raum vor, schön eingerichtet in Deinen Lieblingsfarben. In diesem Raum steht ein tolles bequemes Sofa, vielleicht knistert noch ein Kamin und Du fühlst Dich so richtig wohl.
Alles ist perfekt, Du kennst diesen Raum in- und auswendig, das Leben ist herrlich und Du bist sicher vor allem, was irgendwie neu und unangenehm ist. Dieser schöne Raum bleibt immer so, wie er gerade ist.
Wie fühlst Du Dich, wenn Du an diesen Raum denkst? Geborgen? Entspannt? Einfach Zuhause? Dann weißt Du nun, wie sich die Komfortzone anfühlt, nämlich genauso. Alles ist schön kuschelig und gemütlich.
Und nun stelle Dir vor, Du musst Dein ganzes Leben in diesem Raum leben. Du kennst ihn, es ist immer derselbe Raum, alles bleibt gleich. Das findest Du vielleicht am Anfang schön und erholsam, aber irgendwann wird Dir langweilig.
An irgendeinem Punkt fängst Du an, nach einer Tür zu suchen, denn Du fühlst Dich wie ein Tiger in einem Käfig.
Du rennst hin und her und findest diese Monotonie erdrückend.
Und dann erscheint endlich eine Tür. Aber Du hast Angst, durch diese Tür zu gehen. Was verbirgt sich hinter der Tür? Was erwartet Dich dort? Und überhaupt, so übel ist es doch gar nicht in dem vertrauten Zimmer. Ob es sich wirklich lohnt, durch diese Tür ins Unbekannte zu gehen?
Wie es sich anfühlt, die Komfortzone zu verlassen
Irgendwann gibst Du Dir einen Ruck und öffnest die Tür.
Erst ganz vorsichtig, denn Du weißt ja nicht, was Dich erwartet.
Dann wird der Spalt etwas größer und Du steckst den Kopf durch.
Und gaaanz langsam machst Du sie noch weiter auf und gehst den ersten Schritt raus. Puh, was für eine Überwindung.
Du schaust Dich um und überschlägst das Risiko. Hm was ist das Schlimmste, was passieren kann? Ist es wirklich eine lebensbedrohliche Situation, eine Katastrophe oder nur schlimm?
Hast Du nicht schon früher Risiken auf Dich genommen und die Erde dreht sich immer noch? Siehst Du, so schlimm wird es schon nicht werden.
Du spürst in Dich hinein und stellst ein tolles Gefühl fest: Du bist stolz auf Dich, weil Du Dich getraut hast. Wow, Glückwunsch! Klasse!
Du hast Dich überwunden und bist nun bereit, eine neue Erfahrung zu machen. Los, gehe noch ein paar Schritte weiter, bleibe neugierig und probiere etwas Neues aus.
Drehe Dich um und schau hin: Die Tür zu Deinem gemütlichen Zimmer ist immer noch da. Du kannst also immer wieder zurück. Beruhigend oder?
Du wirst ein wenig mutiger und gehst weiter. Neue Entdeckungen warten auf Dich. Im ersten Moment ist alles ungewohnt, neu und macht Dir vielleicht ein wenig Angst.
Aber mit jedem Schritt wirst Du selbstsicherer und die Erfahrungen lassen Dich wachsen.
Du erfährst neue Sachen, entdeckst neue Fähigkeiten an Dir. Es ist unglaublich, was Du alles schaffen kannst, wenn Du Dir die Möglichkeit dazu gibst.
Und irgendwann einmal stellst Du fest, dass das, was noch vor einer Weile neu für Dich war, inzwischen vertraut ist und schau einmal genau hin: Dein gemütliches Zimmer ist größer geworden, abwechslungsreicher.
Das, was neu und unbekannt war und Dir am Anfang ein mulmiges Gefühl bereitet hat, gehört nun zu Deinem Leben dazu.
Du hast Deine Komfortzone erweitert. Du hast neue Dinge gelernt. Das kann nur außerhalb des gemütlichen Zimmers passieren, außerhalb Deiner Komfortzone.
Das Tolle daran ist, dass Du Dein wunderbares Zimmer, Deine Komfortzone, immer weiter ausbauen kannst. Der Raum, in dem Du Dich bewegst, wird immer größer, Dein Leben immer reicher und bunter.
Aber Du musst immer wieder den Mut haben, die Tür zu öffnen und raus zu gehen, Dich auf neue Menschen, neue Dinge einzulassen.
Achtung vor der Panikzone
Doch pass auf: Wenn Du zu sehr an die Grenze der Komfortzone gehst, dann kannst Du in die Panikzone geraten.
Dort ist es kalt und dunkel, dort herrscht richtige Angst.
Da kommt der kleine Höhlenmensch in Dir durch, der einem Säbelzahntiger gegenübersteht und nur noch um sein Leben rennt. Da geht es ums nackte Überleben.
Manchmal ist diese Grenze recht schmal und hier musst Du auf Deinen Instinkt hören. Ist es nur ein Grummeln, ein wohlig-schauriger Schauer, ein wenig Angst, aber auch Faszination? Dann ist noch alles in Ordnung, dann probiere Dich aus.
Willst Du einfach nur weg, bekommst Panik, Schweißausbrüche, Dir wird heiß und kalt, dann hast Du wahrscheinlich diese Grenze zur Panikzone überschritten. An dieser Stelle hilft nur eines: Rückzug. Aber auch das hat etwas Gutes, Du hast Deine persönliche Grenze kennengelernt und wirst sie so schnell nicht wieder überqueren.
Aber das ist noch kein Grund, Dich jetzt auf immer und ewig in Deinem Zimmer zu verschanzen.
Atme tief durch, erhole Dich und dann, ganz behutsam, öffne wieder die Tür und schaue, was das Leben für Dich an tollen Abenteuern bereit hält.
Wie Du Deine Komfortzone vergrößern kannst
Wenn Dir schon allein der Gedanke an einen Fallschirmsprung den Angstschweiß auf die Stirn treibt, dann lass es. So einfach ist es.
Sich aus der kuscheligen gewohnten Umgebung zu bewegen kann (und sollte) in kleinen Schritten geschehen, die Dich nicht überfordern. Erinnere Dich an den Säbelzahntiger!
Ich erzähle Dir mal ein paar Beispiele von mir aus meinem Italienurlaub, vielleicht wirst Du grinsen, weil sie für Dich banal sind, aber die Grenzen sind eben bei jedem anders:
- Vor ein paar Tagen habe ich Spaghetti Vongole probiert, also Spaghetti mit Muscheln. Ich mag zwar Meeresgetier, aber Muscheln… nee, echt nicht.
Vor ein paar Jahren habe ich genauso über Tintenfisch gedacht, dann probiert und mittlerweile esse ich ihn ganz gern von Zeit zu Zeit.
Also ran an die Vongole. Für mich war das echt ein Schritt raus aus meiner Komfortzone. Und so ganz unter uns, geschmeckt haben sie mir nicht wirklich. Aber ich weiß das jetzt und werde sie eben auch nicht zu meinem Essensplan hinzufügen.
- Als wir in Italien unterwegs waren, konnten wir partout nicht unsere Ferienwohnung finden. War auch nicht weiter verwunderlich, so ohne Hausnummer und ohne Schild.
Wenn ich allein unterwegs bin, dann habe ich keine Hemmungen, mich durchzufragen. Wenn mein Mann dabei ist, dann schicke ich ihn ganz gern vor.
Dieses Mal bin ich losgestapft und habe den nächstbesten Italiener angequatscht, ob er denn die Casa G. kennen würde. Nur so nebenbei, ich kann nur drei Brocken Italienisch. Er kannte sie nicht, aber ich war stolz auf mich, dass ich nicht gekniffen habe. - Ich bin eine ziemliche Frostbeule und in meinem Badewasser kann man schon fast Nudeln kochen, behauptet mein Mann zumindest.
In Italien habe ich mich wirklich und wahrhaftig dazu überwunden, ins Meer zu gehen und das hatte maximal 20 Grad, wenn überhaupt. Für mich gefühlt kurz vor dem Gefrierpunkt. Eigentlich ein absolutes No-Go für mich, aber ich war tapfer und ich habe es tatsächlich ohne Erfrierungen überlebt.
Ein paar andere Beispiele habe ich in meinem Artikel über Mut geschrieben, da sind auch ein paar größere Sachen dabei. Aber hier wollte ich Dir einfach zeigen, dass es Du auch mit kleinen Schritten Deine Komfortzone vergrößern kannst.
Wenn Du Deine Komfortzone vergrößern willst und Dich dabei allein unwohl fühlst, dann lass uns doch mal miteinander reden. Ich bin Deine Ermutigerin und helfe Dir bei Deinen Schritten raus aus Deinem Kuschelzimmer.
Was es bringt, die Komfortzone zu verlassen
Wenn Du durch die Tür gehst und Dich aus Deiner Komfortzone bewegst, dann kann das wunderbare Effekte für Dich haben:
- Du wirst selbstbewusste
- Du machst neue Erfahrungen
- Du entdeckst neue Seiten an Dir
- Du wirst stärker
- Du lernst immer mehr, auf Deine Intuition zu hören
- Du wirst mutiger
- Du lernst Dir Ziele zu setzen und sie auch zu erreichen
- Du lässt Dich nicht mehr so leicht entmutigen und verunsichern
- Du lernst das Gefühl kennen, Erfolg zu haben
Dieser Artikel ist ein Beitrag zu Ursula Marias Blogparade „Gefangen in der Komfortzone“. Danke für die Anregung, das Thema ein wenig zu beleuchten.
Und jetzt Du! Wo endet Deine Komfortzone? Wann hast Du sie das letzte Mal verlassen? Ich freue mich über Deinen Kommentar!
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„Sich aus der kuscheligen gewohnten Umgebung zu bewegen kann (und sollte) in kleinen Schritten geschehen, die Dich nicht überfordern.“ Und es fällt uns oft sooo schwer, uns zu erlauben, ohne Überforderung rauszugehen und das hinterher als Erfolgserlebnis zu verbuchen. 🙂
Danke die Beispiele von machbaren Schritten. Ich bin – genau wie du – überzeugt davon, dass wir immer wieder vorsichtig rauskucken dürfen. Und dann ohne schlechtes Gewissen wieder in die Komfortzone zurückkehren können.
Hallo Christine,
danke für Deinen Kommentar. Es muss nicht immer der Big Bang sein und wir können natürlich immer wieder in die Kuschelzone zurück. Aber wenn wir weiterkommen wollen und nicht stehenbleiben möchten, dann geht es nicht ohne rauszugucken und auch rauszugehen, Neues ausprobieren und sich vielleicht auch mal einen Schiefer einzuziehen 🙂
Viel Spaß beim Erkunden,
Ivana