Vielleicht denkst du dir „Ach, ich kaufe mir ein Tarot-Deck und ein Buch“ und dann starte ich mit Tarot. So habe ich auch angefangen und kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es besser geht. In diesem Beitrag nenne ich dir 7 Gründe, warum du dich nicht nur auf Bücher verlassen solltest.

Eines vorweg – ich bin nicht gegen Tarot-Bücher, im Gegenteil. Ich habe etliche bei mir im Regal und auf dem Ebook-Reader und lese sie unheimlich gern.

Diese Episode kannst du dir anhören oder lesen.

1. Bücher können verwirren und entmutigen

Ich habe etliche Bücher am Anfang gelesen und war verwirrt. Ja, es gab Gemeinsamkeiten, aber es gab auch viele Unterschiede in der Deutung der Karten. Teilweise gab es die Widersprüche in einem Buch. Das hat mich verwirrt, irritiert und dazu geführt, dass die Karten lange in der Schublade verschwunden sind.

Es war mir auch zu mühsam, mich durch die Bücher zu kämpfen. Ich hatte das Gefühl, die ganzen Bedeutungen auswendig lernen zu müssen und das hat mich überfordert – 78 Karten und dann pro Karte die Bedeutungen je nachdem, in welchem Zusammenhang sie standen, Beruf, Beziehung, allgemeine Situation… Das war mir wirklich zu viel und ich hätte nach mehreren Versuchen fast aufgegeben. Fast… bis ich den intuitiven Zugang kennengelernt habe.

Jetzt kann ich viel mehr von den Büchern profitieren, indem ich sie als Inspirationsquelle und nicht, wie früher als einzige Wahrheit sehe.

2. Bücher geben dir nur einen begrenzten Einblick in die Bedeutung

Jeder Autor gibt dir seine Sichtweise der Karten und ihrer Symbole wider.

Das kann dich inspirieren, aber wenn du nur einen Autor liest, hat es zu Folge, dass du nur seine Sichtweise kennenlernst. Tarot ist jedoch unglaublich vielschichtig und es gibt die unterschiedlichsten Betrachtungsweisen, selbst bei einem Standard-Deck wie dem Rider-Waite-Smith.

Wenn du nur Bücher liest, entgehen dir daher möglicherweise ganz unterschiedliche Aspekte, die wichtig sind und dich voranbringen.

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3. Mit Büchern schneidest du dich von deiner eigenen Intuition ab

Als ich begonnen habe, mich den Karten auf eine intuitive Weise zu nähern, öffnete sich eine neue Welt für mich. Ich begriff, dass meine Deutung genauso richtig ist wie die der bekannten und angesehenen Deuter, denn es kommt aus mir selbst.

Es ist entscheidend, was DU mit einer bestimmten Szene oder mit einem bestimmten Symbol verbindest.

In Tarot gib es keine allgemein gültigen Regeln.

Selbst die Zuordnung der Elemente zu den einzelnen Reihen ist nicht starr.
Du kennst sicher die Zuordnung Schwerter-Luft, Stäbe-Feuer, Kelche-Wasser und Pentakel-Erde. Das entstammt der Order of the Golden Dawn-Tradition, aus der Arthur Edward Waite kam, aber es gibt noch andere Richtungen.
So vertreten die Anhänger von Gerald Gardner, der die Wicca-Szene (neuheidnische Hexen) beeinflusst hat, die Zuordnung von Schwerter-Feuer, Stäbe-Luft, Kelche-Wasser und Pentakel-Erde.

Wenn hier schon Uneinigkeit herrscht, an was sollst du dich da orientieren? Genau – an deiner eigenen Intuition.

Es ist meiner Meinung nach wichtig, dass du deinen eigenen Zugang zu den Karten findest und eine persönliche Beziehung zu ihnen aufbaust.

Wenn du nur das wiederholst, was du gelesen hast, schneidest du dich von deiner Intuition ab und von einzigartigen Erkenntnissen, die ihren Ursprung in deiner Erfahrungswelt haben.

4. Bücher sind statisch

Bücher spiegeln einen gewissen Zeitgeist und die Erfahrungen des Autors wider, die er im Moment des Schreibens hat. Tarot ist jedoch in gewisser Weise lebendig, entwickelt sich weiter.

Wenn du dir die Geschichte anschaust, so wurden die Karten ursprünglich als Spielkarten genutzt. Irgendwann begann man, sie zur Zukunftsvorhersage zu nutzen und heute werden sie immer mehr zur Unterstützung des persönlichen Wachstums genutzt. Heute arbeiten viele, auch ich, mit Archetypen und sehen die Karten von einer eher psychologischen Warte.

Wenn du wirklich die Ursprünge des Rider-Waite-Smith-Tarot kennenlernen willst, dann schau dir das Buch von Waite selbst an, „The Pictorial Key to the Tarot“. Du wirst deutliche (Weiter-)Entwicklungen in der Kartendeutung sehen. So sieht Waite bei der Sieben der Schwerter unter anderem auch Zuversicht und Hoffnung in der Karte, die heute sehr häufig als Betrug und Verrat gedeutet wird.

5. Bücher bringen dir nicht bei, wie du die Karten im Zusammenhang deuten sollst

Die meisten Bücher beinhalten etwas zur Geschichte des Tarot, die Deutung der einzelnen Karten und eine Auswahl an Legesystemen.

Doch wenn es darum geht, die Karten in unterschiedlichen Positionen zu deuten, dann wirst du in der Regel allein gelassen.

Das Buch verrät dir in der Regel nicht, wie du z.B. den Eremiten deuten sollst, wenn die Frage kommt „Wie ist meine gegenwärtige Beziehung zu mir selbst?“ Du kannst dich natürlich an den allgemeinen Beschreibungen orientieren, aber eine wirkliche Antwort bekommst du nicht. Das ist auch nicht möglich, denn es gibt zahllose Varianten und Fragen, zu denen die Karten kommen können.

Bücher können dir einen Anhaltspunkt geben, aber die Magie passiert zwischen dir, den Karten, deiner Legung und den Fragen, die du stellst. Hier kommt wieder deine Intuition ins Spiel.

Du webst ein Geflecht aus Symbolen, Bildern, Fragen und bekommst eine Antwort aus deiner Seele, dem Universum, dem Göttlichen, wie auch immer du es bezeichnest.

6. Bücher können deine Sicht einengen

Wenn du dich nur auf Bücher verlässt, statt auch deine innere Weisheit mit ins Boot zu holen, kann es passieren, dass du beginnst, dogmatisch zu werden und auf bestimmten Deutungen beharrst, weil du sie in einem Buch eines renommierten Experten oder Expertin gelesen hast.

Wenn sich diese Menschen schon Jahre oder Jahrzehnte mit Tarot beschäftigt haben, dann muss es wohl stimmen. Ja, es stimmte in dem Moment sicher für sie, aber tat es das noch 10 Jahre später oder passt es für dich? Du darfst hier ruhig kritisch sein und dir deine eigene Meinung bilden.

Wenn du dich nur auf Bücher verlässt, kann es passieren, dass du dich selbst in einer gewissen Starrheit wiederfindest, wenn du die Karten nur auf eine bestimmte Weise deutest – frei nach dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht.“

Es kann sein, dass du dich gegenüber neuen Wegen verschliesst, neuen Denkweisen und das ist schade, nicht nur weil es den Karten nicht gerecht wird, sondern vor allem weil es dir selbst als wachen und intelligenten Menschen nicht gerecht wird.

Ich halte nicht viel von Dogmen, aber ich halte viel davon, unterschiedliche Sichtweisen kennenzulernen und mir meine Meinung zu bilden. Was für mich stimmig ist, das übernehme ich und was nicht, das lasse ich.

Sei ruhig selbstbewusst genug, die Interpretation eines Experten oder einer Expertin nicht zu übernehmen und bewahre dir deinen neugierigen Geist.

7. Wenn du dich nur auf Bücher verlässt, unterdrückst du deine Kreativität

Tarot sind 78 Bilder, zumindest wenn du dir das Deck von Rider-Waite-Smith und die zahllosen Decks anschaust, die darauf basieren.

78 Bilder, die Geschichten erzählen und die wieder zu neuen Geschichten zusammengesetzt werden. Es reicht schon allein die Position von zwei Karten auszuwechseln und es ergibt sich eine neue Geschichte, die einen unterschiedlichen Start und ein unterschiedliches Ende hat.

Bücher können dir nur eine Starthilfe bei der Deutung geben, aber am Ende ist es deine Intuition und deine Kreativität, die die Karten zum Leben erweckt und Antworten gibt.

Du wächst, entwickelst und veränderst dich jeden Tag.

Nimm die Karten bei deiner Entwicklung mit, lass sie dein Berater und Coach sein, spiele mit ihnen, ihren Bedeutungen, werde kreativ und überlege dir neue Wege, um mit ihnen umzugehen.

Es gibt kein Richtig und kein Falsch beim Tarot. Je mehr du dich mit den Karten beschäftigst, desto tiefer wird dein Verständnis. Und damit meine ich nicht nur über die Karten zu lesen, sondern auf unterschiedliche Weise mit ihnen zu arbeiten, mal spielerisch, mal ernsthafter.

Erinnere dich, sie haben ihren Ursprung als Spielkarten, Nimm sie und ihre Botschaft ernst, aber vergiss nicht, dass es dir auch Freude machen soll, mit den Karten zu arbeiten. Das lernst du nicht aus Büchern, sondern im Tun.

Deck: Rider-Waite-Smith, gemeinfrei, weil die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist

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