Lebst Du im Gestern, im Heute oder im Morgen?
Ich habe beobachtet, dass viele Menschen in allen möglichen Zeiten leben, nur nicht in der Gegenwart.
Viele leben in der Vergangenheit, in der guten, alten Zeit, in der alles besser war. Das Gras war grüner, der Himmel blauer, die Sommer schöner und die Menschen netter. Sie schwelgen geradezu in den Erinnerungen, träumen sich in die Vergangenheit und schwärmen von den Tagen, als sie jünger, glücklicher und zufriedener waren.
Mit der Zeit idealisieren viele die verflossenen Zeiten. Sie verdrängen, dass nicht alles doch so rosig war, dass es auch Rückschläge gab, dass die Schulkameraden auch mal eklig waren und dass es auch einen ganz normalen Alltag gab. Vieles wird durch eine rosarote Brille gesehen, die eigentlich mit der Realität damals nicht wirklich viel zu tun hat.
Andere, die in der Vergangenheit leben, fallen in das andere Extrem. Sie schwelgen in all den furchtbaren Ereignissen und machen ausschließlich und allein die Vergangenheit für die Misere der Gegenwart verantwortlich. Wenn, ja wenn damals der Lehrer das Potential erkannt hätte und einen beim Vorsingen nicht vor versammelter Klasse heruntergeputzt hätte, dann würde man nun erfolgreich Musik machen. Wenn der Mathelehrer einen nicht auf dem Kieker gehabt hätte, dann hätte man ein besseres Abi und einer glänzenden Karriere hätte nichts mehr im Weg gestanden. Ich könnte hier noch x Beispiele aufführen und Du kennst sicher auch einige Vertreter dieser Spezies.
Aber genauso viele leben in der Zukunft, schmieden Pläne wie wild und erzählen allen, dass sie mit Projekt X durchstarten werden, wenn Bedingung Y eingetreten ist.
In der Zukunft gibt es unheimlich viel Platz für Träume, für Phantasien, für ein besseres Leben. Das ist besonders verführerisch, wenn die Gegenwart nicht ganz so läuft, wie wir es gern hätten. Nur tritt diese Bedingung Y nie ein und damit auch nicht das bessere Leben. Eine schöne Ausrede, um weiter Phantasien nachzujagen. Kommt Dir das bekannt vor? Ich bin sicher, Du kennst auch solche Menschen.
Nicht im Hier und Jetzt zu leben kann wirklich verführerisch sein. Die Vergangenheit kannst Du nicht ändern und Du kannst schön bequem die Verantwortung abschieben. Wenn damals der doofe Nachbarsjunge Dir nicht die Zunge rausgestreckt hätte, hätte Dein Ego keinen Knacks und Du wärst Vorstand. Prima Erklärung für Deine jetzige Situation oder?
Und überhaupt, im nächsten Jahr wird eh alles besser. Du bist dann 5 Kilo leichter, Dein Partner trägt Dich auf Händen und Du hast Deinen Traumjob. Alles wird besser, das Gras wird grüner sein, der Himmel blauer, na Du weißt schon…
Fakt ist, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, die Vergangenheit kannst Du nicht ändern und die Zukunft kannst Du nur in der Gegenwart beeinflussen.
Ich will Dich nicht dazu auffordern, Deine Vergangenheit auszulöschen, Tagebücher und Fotoalben zu verbrennen oder ziel- und planlos in den Tag zu leben.
Um ehrlich zu sein, das war früher mein Irrtum. Ich dachte, im Hier und im Jetzt sein bedeutet nicht zu planen und keine Ziele zu haben, einfach in den Tag hineinleben.
Das hat mir ehrlich gesagt ziemlich widerstrebt, denn ich lebe eben nicht ziellos in den Tag, will ich auch nicht. Zumindest nicht auf Dauer, denn ab und an ein „verplemperter“ Tag schenkt mir Kraft und Inspiration, ist wichtig und richtig.
Ich habe ein Ziel, eine Vision. Ich habe eine Weile gebraucht, um zu kapieren, dass im Moment sein und Ziele haben, Ziele verfolgen, keine Widersprüche sind.
Im Moment sein bedeutet inzwischen für mich, bewusst in der Gegenwart zu sein, bewusst bei dem, was ich gerade tue. Und auch das beobachten, was ich tue und denke.
Aus Gedanken und wie du über die Ereignisse denkst, daraus werden Erinnerungen.
Wenn du negative Gedanken zu einem Menschen oder einem Ereignis hast, dann werden sie, wenn sie sich wiederholen, zu negativen Erinnerungen. Wir kennen das doch alle, wenn wir uns auch noch im Nachhinein in eine Situation hineinsteigern. Dann erzählen wir die Geschichte noch drei, vier Mal und schon ist aus der Mücke ein Elefant. Wenn du im Hier und Jetzt bewusst deine Gedanken beobachtest und ein inneres Stopp-Schild hochhältst, wenn die Mücke größer wird, dann unterbrichst du die negativen Gedanken und verhinderst eine negative Erinnerung. Die Mücke bleibt eine Mücke.
Die unvergleichliche Vera F. Birkenbihl hat das auf den Punkt gebracht: Werde vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer. Ihre Videos auf Youtube lege ich dir ans Herz. Du kannst deine Gedanken kontrollieren. Das ist ein wenig Übungssache, aber es funktioniert.
Um die Gedanken zu kontrollieren, ihnen nicht hinterherzuhängen und sich auf den Moment fokussieren, dazu ist übrigens Meditation ein prima Mittel.
Ich möchte Dich dazu einladen,
- im Jetzt zu leben,
- liebevoll über Deine Vergangenheit zu denken
- und Deine Zukunft aktiv zu gestalten.
Wenn Du dieser Einladung folgen magst, dann habe ich ein paar Tipps für Dich:
1. Lass die Dämonen der Vergangenheit ruhen
Lass Dir gesagt sein, jeder hat gute und schlechte Erlebnisse in der Vergangenheit gehabt, Du, ich, wirklich jeder. Kein Mensch hat immer nur Sonnenschein. Keiner.
Aber es liegt an Dir, wie weit Du die Vergangenheit Macht über Dich haben lässt. Ja, Du kannst jammern und alles und jeden für Deine Situation verantwortlich machen oder Du kannst endlich Vergangenheit Vergangenheit sein lassen und Verantwortung für Dich, Dein Leben und Deine Zukunft übernehmen.
Soll deine Vergangenheit deine Zukunft dominieren? Deine Entscheidung.
Um mit der Vergangenheit abzuschließen, bieten sich übrigens Feuerrituale zu Neumond an. Schreibe auf, was dich belastet und verbrenne es. Neumond ist ideal zum Beenden und für Neuanfänge.
2. Verzeihe
Jeder hat seine Narben und Schrunden aus der Vergangenheit und ja, es gibt Menschen, die Dir übel mitgespielt haben. Aber sollen sie weiter Dein Leben beeinflussen? Wenn Du Dich entschließt, damit abzuschließen und ihnen zu verzeihen, dann machst Du es nicht für sie, denn sie werden es nie mitbekommen und sind sich wahrscheinlich ihrer „Schuld“ nicht bewusst.
Wenn Du Jahre und Jahrzehnte jemand etwas nachträgst, dann schadest Du genau einem Menschen, nämlich Dir. Du schleppst das Paket mit Dir herum und Du strafst Dich permanent ab für etwas, was Dir widerfahren ist. Macht das eigentlich Sinn? Ich denke nicht. Wenn Du mit der Vergangenheit Deinen Frieden machst, dann tust Du nicht dem Übeltäter einen Gefallen, sondern Dir und nur Dir allein.
Glaube mir, ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber es befreit. Und ja, ich weiß, dass es nicht von jetzt auf gleich geht. Ich verrate Dir etwas: Das ist ein längerer Prozess, aber es ist es wert. Du solltest es Dir wert sein!
Und wenn es hilft (bei mir war es so), dann überlege Dir ein Ritual. Schreib alles auf, was Du gern dem Gegenüber sagen willst, ungefiltert, lass es raus, fülle ein paar Seiten. Und dann verbrenne sie, vergrabe es, mach das mit Deiner Wut, Deinem Frust, was sich für Dich richtig anfühlt. Und dann verzeihe. Verzeihe auch dir, dass du es so lange mit dir herumgeschleppt hast. Als Ergänzung probiere Ho’oponopono, ein hawaiianisches Vergebungsritual.
Du wirst Dich besser fühlen. Vielleicht nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann. Und eines Tages bist Du mit Deiner Vergangenheit im Reinen.
Bei mir hat mein längster Verzeihensprozess über 20 Jahre gedauert. Manches braucht eben Zeit, bis es gehen darf. Aber besser spät als nie.
3. Schöpfe Kraft aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft
Es gab ja nicht nur schlechte Erfahrungen, sondern auch viele tolle Erlebnisse. Und wenn Du Dich daran erinnerst, wie Du Dich gefühlt hast, als Du einen besonderen Erfolg gefeiert hast, Dein Herzblatt kennengelernt hast, das erste Mal an Deinem Lieblingsort warst, dann versuche, Dich so genau wie möglich daran zu erinnern. Wie hat es sich angefühlt? Hat es gekribbelt? Hat Dein Herz gehüpft? Ist es Dir kalt den Rücken runtergelaufen? Wie war das?
Diese besonderen Momente können Dir dabei helfen, Dich wieder aufzurappeln, wenn mal im Jetzt einiges schief läuft. Du weißt aus der Vergangenheit, dass nicht immer alles Sch…wierig ist, dass das Leben ein auf und ab ist und dass sich der Wind auch wieder dreht.
Erinnere Dich daran, dass und wie Du früher schwierige Situationen gemeistert hast. Du hast schon früher Krisen überstanden. Das kann Dir auch Kraft für die Gegenwart geben, durch ein Tief zu gehen.
Schreibe solche Momente in deinem Kraftbuch auf.
4. Plane Deine Zukunft und mache
Wenn Du in Dein Auto oder in den Zug steigst, dann hast Du in den meisten Fällen ein Ziel und kommst in der Zukunft an. Warum machst Du es mit Deinem Leben anders?
Ich plädiere nicht dafür, das ganze Leben minutiös vorzuplanen, das funktioniert eh nicht. Aber Du solltest wissen, wohin Du willst, denn nur dann kannst Du auch ankommen. Wenn Du am Meer leben willst, solltest Du Dich um einen Job kümmern, der Dir das ermöglicht und um eine Bleibe, sonst bleibt es ein Traum.
Nur in der Gegenwart kannst Du die Weichen für Deine Zukunft stellen. Ja, manifestieren und visualisieren und ein positives Mindset sind wichtig. All das hilft dir dabei, deine Ziele zu erreichen. Das brauchst du, damit deine Wünsche wahr werden. Aber du musst auch etwas tun. Jeden Tag ein wenig, aber das konsequent.
Wenn du herausfinden willst, was deine wirklichen Ziele sind und wie du sie am besten angehst, dann lass uns doch bei einem kostenlosen Orientierungsgespräch reden.
5. Denke, was du sein willst
Damit deine Zukunft mal so aussieht, wie du es gerne hättest, solltest du wissen, wie das Ziel aussehen soll. Eine tolle Möglichkeit dazu ist, ein Vision Board zu basteln.
Ein anderer Weg ist, sich jeden Morgen und jeden Abend in allen Einzelheiten vorzustellen, wie das Leben sein soll. Spiele es vor deinem inneren Auge ab wie einen Film in der Endlosschleife. Und fühle dich richtig hinein, mit allen Sinnen. Dein Unterbewusstsein wird anfangen, darauf hinzuarbeiten. Versuche es jedoch locker zu sehen, ganz entspannt. Sieh das Ergebnis vor dir, aber nicht den Weg.
Wenn du ich auf das Ergebnis krampfhaft fokussierst, gerätst du in Mangel, weil du noch nicht soweit bist und dein innerer Kritiker fängt gleich wieder das Motzen an. Gehe spielerisch an die Sache und mache dir auch täglich bewusst, was du schon alles hast.
6. Lebe im Jetzt, denke liebevoll über die Vergangenheit und wisse, wo und wer Du morgen sein willst.
Du hast nur genau diesen Moment jetzt. Was letztendlich passieren wird, weiß keiner. Du kannst nur jetzt dein Bestes tun, damit es so aussieht, wie du es dir vorstellst.
Das ist die Quintessenz von diesem Artikel. Probiere es oder auch nur den ein oder anderen Tipp. Alles auf einmal wird auch zuviel werden und Dich vermutlich überfordern.
Aber mach den ersten Schritt. Heute. Übernimm Verantwortung für Dein Leben. Heute. Gestalte Deine Zukunft. Heute. Jetzt.
Und in welcher Zeit lebst Du? Welche Bedeutung haben Gestern und Morgen für Dich? Schreib mi Deine Gedanken in den Kommentar.
Kennst du eigentlich schon meinen Tarot-Starter-Guide?
Dort verrate ich dir
- wie du dein richtiges Deck findest,
- wie du die Karten kennenlernst,
- wie deine erste Legung aussehen kann und
- welche Fragen du den Karten stellen kannst.
Sichere dir jetzt den Starter-Guide (0 €/CHF) im Austausch für deine Email-Adresse und beginne gleich, mit Tarot zu arbeiten.