In allen Kartendecks, die ich kenne, gibt es ein Symbol für den Tod. Im Tarot, bei den Zigeunerkarten und bei den alten Karten von meiner Großtante ist es ganz klassisch der Tod, im Lenormand ist es der Sarg und bei den Kipperkarten der Todesfall.

Der Tod gehört eben zum Leben dazu, daher kein Deck ohne eine entsprechende Karte.

Ich habe das Deck von Judith Bärtschi gewählt, denn es ist das naja, fröhlichste Bild und um diese Jahreszeit ist es schon duster und trüb genug.

Was ich nicht in der Karte sehe, das sind ein tatsächlicher Todesfall oder schwere lebensbedrohende Krankheiten. Ich sehe die Karten als Impulse, als momentanen Spiegel und als Brücke, um mit meinem Unterbewusstsein in Kontakt zu treten.

Im Prinzip kannst Du die wesentlichen Teile meiner Interpretation für alle Karten nehmen, die sich mit dem Tod befassen.

Die Karte

Der Sarg ist mit Lilien, Kala und Rosen geschmückt.

Auf dem Sarg stehen vier Kerzen, drei vor dem Sarg, die magische Sieben.

An den Sarg sind zwei Kränze gelehnt, gemeinsam stellen sie das Unendlichkeitssymbol dar.

Die Lilien und Kala am Fuß des Sarges sprießen aus einem herzförmigen Gefäß. Blütenblätter und Blüten liegen um den Sarg.

Im Bild dominieren Violett, Gelb und ein wenig Pink, so ganz anders als die anderen düsteren Karten.

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Meine Impulse

Die angenehme Stimmung der Karte hat etwas Friedliches, Tröstliches. Das spiegelt sich für mich auch in den beiden Kränzen wider. Sie stellen die Unendlichkeit dar, kein Anfang, kein Ende. So ist der Tod auch nicht das Ende, sondern nur ein Übergang.

Die sieben Kerzen sind auch ein Zeichen der Hoffnung. Sieben ist für viele Menschen in ganz unterschiedlichen Kulturen eine Glückszahl.

Es gibt die sieben Tugenden, in Märchen kommt die Sieben auch häufig vor, Verliebte schweben auf Wolke Sieben, 007 jagt Schurken, der Regenbogen hat die sieben Spektralfarben, die sieben Hauptchakren, der siebenarmige Leuchter Menora bei den Juden, die sieben Weltmeere und Weltwunder.

Es heißt, dass sich der Mensch alle sieben Jahre verändert, der Mondzyklus ist mit seinen 28 Tagen durch Sieben teilbar, die Welt wurde in sieben Tagen erschaffen und ich könnte noch ewig weitermachen. Sieben ist eben etwas Besonderes, eine magische Zahl.

Im Tarot dagegen ist der Tod die dreizehnte Karte und damit das genau Gegenteil der Sieben. Freitag der dreizehnte ist ein Unglückstag im Westen.

Es gibt im Flieger keine dreizehnte Sitzreihen und in vielen Häusern auch kein dreizehntes Stockwerk. Die nicht eingeladene dreizehnte Fee hat den Fluch über Dornröschen gesprochen, zusammen mit seinen zwölf Jüngern war Jesus der dreizehnte.

Im Sarg wird begraben. Etwas geht zu Ende.

Wir sprechen auch davon, Träume, Wünsche, Projekte oder Beziehungen zu begraben.

Phasen im Leben gehen ebenfalls zu Ende, denn nichts ist für die Ewigkeit. Aber das ist auch gut so. Stell Dir mal vor, dass manche Dinge wirklich ewig Bestand hätten oder auch nur Dein Leben lang. Wie voll wäre es dann?

Der Sarg und sein Inhalt verrotten mit der Zeit, es bleibt kaum etwas übrig. Die Materie wird verwandelt, transformiert. So werden auch unsere Gefühle dem gegenüber, was wir begraben oder beendet haben transformiert. Es verändert sich.

Genauso wie Du der Veränderung nicht entkommen kannst, so kannst Du auch nicht dem Tod entkommen. Selbst der Highlander ist sterblich.

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Ohne Tod gibt es kein Leben. Gerade jetzt im Herbst wird es deutlich. Alles zieht sich zurück, die Blätter fallen, aber im Frühjahr wird wieder das Leben explodieren. Es ist der ewige Kreislauf von Werden und Vergehen. Veränderung, Transformation eben.

Wenn wir etwas wirklich beenden und auch tatsächlich loslassen, dann ist auch wieder Platz für etwas Neues.

Das kann auch etwas ganz banales sein wie den Kleiderschrank ausmisten. Der Plastiksack oder der Karton, in den Du die alten Klamotten packst, ist so etwas wie der Sarg. Du entsorgst damit etwas, was nicht mehr zu Dir passt.

Der Sarg, aber auch der Tod in den anderen Decks sollen Dich daran erinnern, dass auch Du nicht ewig lebst. Das ist das berühmte Memento Mori eben, das an die Sterblichkeit erinnert.

Das berühmte Carpe Diem geht in die gleiche Richtung. Pflücke den Tag, denn Du weißt nicht, wie viele Dir noch bleiben.

Was kannst Du in Deinem Leben verändern, was transformieren, um Dich wieder lebendiger zu fühlen, Dein Leben zu genießen.

Fakt ist doch, dass weder Du noch ich wissen, wann der Sensenmann kommt. Willst Du am Ende etwas bedauern?

Was kannst Du also in Deinem Leben verändern, um mehr Freude, mehr Leben hineinzubringen?

Diese Gedanken sollen jedoch kein Aufruf dazu sein, jetzt und sofort alles stehen und liegen zu lassen und nur noch das zu tun, was Du willst oder Dein ganzes Geld zu verpulvern. Vielleicht wirst Du ja 90 und dann ohne Geld, das ist nicht lustig. Es soll Dich aber daran erinnern, das Leben zu genießen, die schönen Dinge zu sehen, dankbar zu sein für das, was Du hast und auch Deine Träume zu leben.

Es soll Dich auch daran erinnern, das Loszulassen, was Dir nicht guttut, was Dich runterzieht, was Dich auch unten hält. Du bist hier um glücklich zu sein. Also lass los, was Dich bedrückt. Das kann auch ein längerer Prozess sein, je nach Deinen Umständen oder auch ein Big Bang, ein Paukenschlag, der Dein Leben um 180 Grad verändert.

Wenn Du Dir schwer dabei tust, loszulassen, dann kann ich Dich dabei begleiten, wenn Du diesen Weg nicht allein gehen willst.

Was kannst Du für Dich aus der Karte herausziehen?

Egal, ob nun Tod oder Sarg, wenn Du Dich mit dieser Karte auseinandersetzt, dann kannst Du Dir folgende Fragen stellen:

  • Was schleppe ich mit mir herum, was ich schon längst begraben sollte?
  • Wo ist ein Schlussstrich notwendig?
  • Was sollte ich endlich erledigen, damit es vom Tisch ist und ich mich endlich anderen Dingen widmen kann?
  • Wo fühle ich mich eingesperrt, eingeengt, lebendig begraben?
  • Welche Projekte sollte ich beenden, um Zeit für etwas Neues zu haben?
  • Was belastet mich und warum?
  • Wo stecke ich fest?
  • Was muss ich beenden, was verändern, um voranzukommen?
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Diese Affirmationen können Dich bei Deiner Transformation unterstützen:

  • Ich nehme Veränderungen an.
  • Ich liebe das Leben.
  • Ich verändere mich zu meinem Besten.
  • Ich lasse los, was mich belastet.
  • Ich lasse mit leichtem Herzen los, was mich zurückhält.
  • Ich lasse los und vertraue der Weisheit des Lebens.
  • Ich bin bereit für neue Erfahrungen.

Und jetzt Du: Wie stehst Du zum Thema Transformation und Tod? Was kannst Du aus der Karte mitnehmen? Schreib es mir doch in die Kommentare.

Nutzung der Kartenbilder: Mit freundlicher Genehmigung des Königsfurt-Urania Verlag, Krummwisch, © Königsfurt-Urania Verlag, Krummwisch/Deutschland. www.koenigsfurt-urania.com

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Ivana